tatsächlichen Gestalt und Verfassung und aus der
sehr verschiedenartigen Werthaltigkeit und Wirksam¬
keit der in ihr selber vorhandenen Stoßkräfte stam¬
men.
Aus der spannungsreichen Zusammenarbeit aller
dieser Tendenzen ergehen sich für die jeweilige For¬
mung der Philosophie zwei wichtige und beachtens¬
werte Folgen. Erstens die eigentümliche, durch keine
noch so entschiedene Festlegung aus der Welt zu
schaffende Komplikation ihres Wesens und ihres Be¬
griffes, auf die wir schon hinwiesen, und auf die da¬
durch bedingte Schwierigkeit bezüglich einer eindeu¬
tigen Begriffsbestimmung ihres Wesens. Über die Viel¬
heit und Verschiedenartigkeit dieser Begriffsbestim¬
mungen zu klagen, ist abwegig; eine solche Klage und
Anklage ist nur ein Zeugnis der Unkenntnis des Sach¬
verhaltes. Denn in einer Hinsicht besteht tatsächlich
gar nicht eine so unübersehbare Vielheit. Die in dieser
Beziehung von Laien häufig vorgebrachte Beschwerde
ist hinfällig. Die äußerliche Mannigfaltigkeit der ver¬
schiedenen Definitionen läßt sich vielmehr ohne
große Mühe zu bestimmten großen Typen zusammen¬
fassen und dadurch vereinheitlichen und vereinfa¬
chen. Außerdem ist angesichts der dialektischen
Fülle der für die Grundlegung und für den Ausbau
der Philosophie maßgebenden Bestandteile und Fak¬
toren eine gewisse Vielheit und Verschiedenartigkeit
in den Formengebungen der Philosophie unvermeid¬
lich. Es bleibt einfach nichts anderes übrig als die
vorurteilslose Anerkennung und Würdigung dieser
dialektischen Fülle, aus der dann eben bestimmte
29