gebunden, als das bei der Philosophie der Fall ist
oder besser: der Fall sein kann und sein darf.
Damit haben wir ersichtlicherweise eine außeror¬
dentlich ernste Problematik berührt: Das Verhältnis
der Philosophie zur Welt der Erscheinungen über¬
haupt. Und da hier der Begriff der Erscheinung als
Stellvertreter für den Begriff der Wirklichkeit steht,
natürlich nicht der absoluten, sondern der relativen,
sich eben als Erscheinung und in der Erscheinung
verwirklichenden Realität, so befinden wir uns in. a.
W. vor der Frage nach dem Verhältnis der Philoso¬
phie zur Realität. W ir können diese Frage auch an¬
ders und mehr in Verbindung mit einer Reihe zeit¬
genössischer Richtungen und Forschungsinteressen in
der Philosophie ausdrücken und dann sagen: Vor uns
erhebt sich die Überlegung nach dem Verhältnis der
Philosophie zur Phänomenologie als der Lehre von
den Erscheinungen. Das ist eine Frage, die an sich
und in ihrer Beantwortung von einer nicht hoch genug
zu veranschlagenden Bedeutung für die Entscheidung
über das philosophische Recht des Realismus und für
seine Beibehaltung in der Philosophie ist. Hier muß
es sich klären, ob und in welchem Sinne die realisti¬
sche Haltung ausreicht, um die Grundlage für eine
der Idee der Philosophie gemäße Betrachtung der
Wirklichkeit abzugeben. Damit erwartet den Realis¬
mus selber die Kritik. Damit erwartet oder trifft ihn
vielleicht sogar die Krise, die er so oft über den Idea¬
lismus heraufzubeschwören gewünscht und versucht
hat.
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