Sachlichkeit der Erscheinungen übermitteln, sondern
sie sollen uns auch überzeugen von dem Gesetz ihrer
Einheit und von der Einheit ihres Gesetzes, d. h. von
ihrer Unbedingtheit. Wir stehen damit vor einer der
größten Paradoxien der Wirklichkeit: Gerade ihre
Realität findet ihre Stütze und ihre Rechtfertigung
nur in der Idealität des Gesetzes, in der Idealität der
Einheit, in der Idee der Unbedingtheit.
Wer aber ermöglicht den Wissenschaften diese Wen¬
dung zur Idee? Ohne diese Erhebung, durch die aller¬
dings die Beziehung zur Welt der konkreten Erfah¬
rung nicht gänzlich unterbunden oder unterbrochen
werden darf, könnten sie ihre Aufgabe nur einseitig
erfüllen. Sic blieben alsdann eben allzusehr den
Tatsachen ausgcliefert, zu sehr an sie gebunden, dem
Realismus allzu stark verhaftet.
Die Antwort auf die soeben aufgeworfene Frage
ist nicht schwer. Jene Erhebung bildet das Werk der
Philosophie. Aber welcher Philosophie? Vor der
Antwort auf diese Frage wollen wir einen Augenblick
bei der Überlegung verweilen, ob es für die Philoso¬
phie überhaupt in vollem Umfange möglich und ge¬
boten ist, dem realistischen Gesichtspunkt treu zu blei¬
ben und als ihr Hauptgesetz die restlose Achtung vor
den Tatsachen anzuerkennen. Wie also steht es um
das Verhältnis des Realismus zur Philosophie über¬
haupt bzw. um ihr Verhältnis zu ihm. W ir treten damit
an die Beantwortung der dritten Frage heran, nämlich
an die, welches Ausmaß an Geltung und an Recht wir
unter philosophischem Gesichtspunkt der Wirksamkeit
des Sachtriebes zubilligen können (Vgl. oben S. 152).
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