da» Sicheinsetzen für diese Realität lassen jede Art
von idealistischer Auffassung der Wirklichkeit Gottes
als den unerträglichen Zug zu ihrer Versuhjektivie-
rung empfinden und mit Heftigkeit ablehnen. Der
„Geist“, von dem der Idealismus spricht, und den er
als den Schöpfer und Träger der Wirklichkeit an-
sieht, erscheint als unzulänglich, wenn es sich darum
handelt, die absolute Wirklichkeit Gottes zu begrün¬
den und zu erklären. Diese Absolutheit bedarf doch
keiner „Begründung“ durch den „Geist“, am wenig¬
sten dann, wenn es ein „bloß“ philosophischer Geist
und bloß der Geist der Philosophie ist. dem diese Be¬
gründung zugebilligt wird, und der diese Begründung
versucht oder vornimmt. Wird ferner gar Gott mit
diesem Geiste gleichgeselzt, so erscheint diese Identi¬
fizierung als das geradezu lästerliche Bemühen einer
Verminderung der göttlichen Allmacht, Denn Gott
ist mehr als nur Geist. Er ist mehr als alles, was wir
von ihm wissen und ihm zuschreiben können, ln
diesem bis aufs Äußerste realistisch gemeinten Sinn
versteht diese Psychologie und Theologie den Begriff
Gottes.
Von hier aus wird die Ablehnung des Idealismus
als einer Form des Subjektivismus begreiflich, wenn¬
gleich nicht gerechtfertigt. Kierkegaard und die sich
zum Teil auf ihn berufende und stützende dialektische
Theologie (Karl Barth, Friedrich Gegarten, Emil
Brunner u. a.) verwerfen den Idealismus, weil er nach
ihrer Ansicht den ganzen Bau der Welt und vor allem
die erhabene Wirklichkeit der Religion und Gottes
auf den von ihnen subjektivistisch gedeuteten Geist
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