Full text: Philosophie der Kunst

Schluß. 
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Universums beseelt, in dem jeder eine schöpferische Kraft sieht, 
die sich in tausend und aber tausend Weisen offenbart und nie an 
die Oberfläche kommt; in allen gegenwärtig durch ihre Wirkungen 
und nie faßbar, in keinem Punkt, nicht mit den Augen, noch mit 
dem Verstand. Es ist unser Leben, wir sind es, der lebendige Grund 
unseres Ich, das Gefühl, mit dem wir geboren werden und durch das 
wir leben, in dem die unendliche Natur schlägt und ihren Mittelpunkt 
findet, und von dem sich im Denken die unendliche Wirklichkeit 
ausdehnt, die man denkt, das unendliche Selbstbewußtsein, inner¬ 
halb dessen sich alle Dramen entfalten, innerhalb dessen man alle 
Siege feiert und sich das Reich des Geistes verwirklicht. Ohne 
diesen Knoten, in dem die Natur zu enden scheint und bei 
dem dodi umgekehrt der Geist einsetzt, existierten wir nicht, und 
unser Sein — wieviel wir auch dächten — verflüchtigte sich in eine 
-abstrakte logische Welt ohne Dichte. Und durch diesen Knoten 
sind wir an die Natur gebunden, mit den Füßen auf der Erde, das 
Herz aber der Freude des Lichtes und des Lebens erschlossen. Zu 
ihr kehren wir unbewußt alle zurück, um uns zu vergewissern, daß 
dort eine feste, wirkliche und nicht geträumte Welt ist, die die 
Erfahrung rechtfertigt. Und wenn wir ein klares Bewußtsein von 
dem erworben haben, was diese Natur ist, so werden wir sie nicht 
mehr mit diesem Namen nennen, sondern System unserer Er¬ 
fahrung, das an seinen Mittelpunkt gebunden ist. Dieses Zen¬ 
trum aber ist das Subjekt, das Gefühl, die unerschütterte und un¬ 
erschütterliche Grundlage unseres eigenen Seins. 
Der Gedanke ist zwar die Wirklichkeit, die Welt; der Atlas 
aber, der diese Welt trägt, in der wir leben und in der zu leben 
ein Glück ist, ist das Gefühl, das uns bisweilen die größten Kunst¬ 
werke als Quellen des Lebens suchen, immer aber uns wieder in 
uns selbst eindringen läßt, um uns der Tatsache zu vergewissern, 
daß die Welt sich fest auf ihren Fundamenten erhält.
	        
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