diese auf den Zufall zu vertrauen, greift sie oft
zur Gewalt.
Man hat in zweiter Linie zu befürchten, dass die
Regierung die Gelder von ihrem natürlichen Zweck,
der stets am meisten einträgt, durch aussergewöhnli-
che Aufmunterungen ablenke. Die Gelder wenden sich
von selber denjenigen Anlagen zu, die den grössten
Gewinn versprechen. Um sie dorthin zu locken,
braucht es keine Aufmunterung; wo nur Verluste ent¬
stünden, wären Aufmunterungen geradezu unheilvoll.
Jeder Betrieb, der sich nicht unabhängig von der
obrigkeitlichen Unterstützung aufrecht erhalten
kann, geht schliesslich zugrunde. Die Regierung be¬
zahlt also diese Leute dafür, dass sie mit Verlust
arbeiten. Dadurch scheint sie sie zu entschädigen;
doch da die Entschädigung nur aus den Steuern ge¬
nommen werden kann, haben am Ende alle Menschen
dieBelastung zu tragen. In letzter Linie schaden diebc-
hördlichen Aufmunterungen den Sitten der Arbeiter¬
klasse beträchtlich. Die Sittlichkeit richtet sich nach
dem natürlichen Verhältnis von Ursache und Wir¬
kung. Wer dieses Verhältnis stört, gefährdet die
Sittlichkeit. Alles, was bei den Menschen den Zufall
einführt, verdirbt sie. Alles, was nicht unmittelbare,
notwendige und übliche Wirkung einer bekannten
und vorausgesehenen Wirkung ist, grenzt mehr oder
weniger ans Zufällige. Die Arbeit wird zur wirk¬
samsten Ursache der Sittlichkeit, weil der tätige
Mensch von andern Menschen unabhängig und nur
von seinem eigenen Verhalten, der Ordnung, der Be¬
harrlichkeit und der Regelmässigkeit, die er in sein
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