Full text: Über die Freiheit

des Vaterlandes aus und belohnen nach dreissig Jah¬ 
ren das Festhalten an den Grundsätzen, indem sie 
ihre Stimme dem erlauchtesten Verteidiger der Frei¬ 
heit geben. 
Welt entfernt also, meine Herren, auf eine der 
beiden Freiheiten zu verzichten, von denen ich Ihnen 
gesprochen habe, müssen wir lernen — ich habe es 
gezeigt —, sie miteinander zu verbinden. Die Ein¬ 
richtungen müssen, wie der berühmte Verfasser der 
Geschichte der Republiken im Mittelalter sagt, das 
Schicksal des Menschengeschlechts erfüllen. Sie er¬ 
reichen ihr Ziel umso eher, als sie die grösstmögliche 
Zahl von Bürgern zur höchsten sittlichen Würde 
emporheben. 
Das Werk des Gesetzgebers ist nicht vollständig, 
wenn er das Volk beruhigt hat. Selbst wenn dieses 
zufrieden ist, bleibt noch viel zu tun. Die Einrich¬ 
tungen müssen die sittliche Erziehung der Bürger 
vollenden, sie müssen ihre persönlichen Rechte ach¬ 
ten, ihre Unabhängigkeit anerkennen, und sie dürfen 
ihre Geschäfte nicht stören. Trotzdem müssen sie 
die Einwirkung der Bürger auf die öffentlichen An¬ 
gelegenheiten fordern, sie müssen sie dazu aufrufen, 
durch Entschlüsse und Wahlen an der Ausübung der 
Gewalt teilzunehmen, sie müssen sie ihre Ansichten 
äussern lassen und ihnen dadurch ein Kontroll- und 
Überwachungsrecht gewährleisten, und indem sie sie 
dergestalt durch die Praxis auf jene erhabenen Äm¬ 
ter vorbereiten, müssen sie ihnen gleichzeitig den 
Willen und die Fähigkeit geben, sie einwandfrei zu 
bekleiden. 
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