Full text: Über die Freiheit

er zweimal zugunsten von fälschlich Beschuldigten 
ein und erreichte, dass die Todesurteile aufgehoben 
wurden. Es ging ihm nicht nur darum, diese Männer 
zu retten, sondern es lag ihm daran, die Ungerech¬ 
tigkeit der Gesetze aufzuzeigen. Als 1821 der Korn¬ 
preis erhöht werden sollte, wehrte er sich mit aller 
Schärfe dagegen. Im Jahre 182$ verfasste er für den 
Griechenausschuss der «Société de la Morale chré¬ 
tienne», deren Mitglied er war, einen * Appel aux 
nations chrétiennes en faveur des Grecs». Aber nicht 
nur für Franzosen und Griechen kämpfte er, wieder¬ 
holt griff er in der Kammer den Sklavenhandel an. 
Seine Berichte von Negern, die in Kisten verfrachtet 
worden waren, von Schiffskapitänen, die mit Staats¬ 
beamten zusammengearbeitet hatten, erhitzten die 
Abgeordneten der Rechten; Zischen, Lachen, Zwi¬ 
schenrufe unterbrachen ihn. Aber 1827 erliess die 
Regierung doch ein Gesetz, das als Strafe für Skla¬ 
venhandel die Verbannung vorsah. 
Als Benjamin Constant 1824 als Deputierter von 
Paris in die Kammer einzog, versuchten die Roya¬ 
listen den gefährlichen Gegner dadurch auszuschal¬ 
ten, dass sie seine französische Staatsangehörigkeit 
bestritten. Wiederum musste er in die Schweiz rei¬ 
sen, um das Beweismaterial für die französische Ab¬ 
stammung der Familien Constant und Chandieu zu 
sammeln. Seither verstummten diese Angriffe, ja 
seine Volkstümlichkeit wuchs in seinen letzten Le¬ 
bensjahren in fast unerhörtem Masse an. Die Wahl¬ 
reise im Lis as s, die er auf Anraten seines Strass¬ 
burger Freundes Coulmann unternahm, wurde zu
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.