Full text: Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland

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Im Winter 1252 auf 53 begab sich der König zum zweiten 
Male nach Niedersachsen, wo sich aber seine Thätigkeit als 
Herrscher wiederum nur in Besitzbestätigung, Schutzprivilegien 
und anderen Gunstbezeugungen äusserte. Besonders aber suchte 
er die Markgrafen Otto und Johann von Brandenburg durch 
Verleihung neuer Privilegien an sich zu fesseln. Am 15. Febr. 1253 
verlieh er ihnen zu Braunschweig auf Bitte des Herzogs Albrecht 
von Sachsen das Anfallrecht auf dessen Reichslehen für den 
Fall, dass der Herzog ohne Erben sterben sollte1) und belehnte 
sie ausserdem an demselben Tage auf Bitte des Herrn Richard 
von Zerbst mit dessen Reichsleben *). Vielleicht verfolgte der 
König mit der Erteilung dieser Privilegien, wie mit der Reise 
nach Niedersachsen überhaupt, den Zweck, hier Bundesgenossen 
zu werben für den bevorstehenden Feldzug gegen Flandern; 
der Erfolg dieser Bemühungen war dann allerdings sehr gering. 
Vierter Abschnitt. 
Feldzüge gegen die Gräfin Margarethe von Flandern 
und den Grafen Karl von Anjou. 
Die Jahre 1253 und 1254. 
1. Veranlassung und Verhandlungen. 
Der Streit mit Margaretha von Flandern rief den König 
im März 1253 nach Holland zurück. Denn um diese Zeit war 
es in Folge der fortwährenden Conflicte zwischen Florentius 
und der Gräfin in Seeland, besonders aber in Folge der Ver¬ 
fügungen, welche Wilhelm im Juli des vergangenen Jahres 
1) Reg. 184. 
2) Reg. 185.
	        
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