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formell vor sich ging-, berichten unsere Jahrbücher aus Köln
nichts näheres. Sie sprechen weder von electores überhaupt,
noch bezeichnen sie die Fürsten, deren Namen genannt werden,
als „besonders bei der Wahl eines römischen Königs bevor¬
zugt“ : Ausdrücke, wie wir sie bei späteren Berichten über diese
Vorgänge bei Worringen häufig finden. Da der Annalist hier
die 3 rheinischen Erzbischöfe, welche später zu den Kurfürsten
gezählt werden, erwähnt, ohne etwas von einer bevorzugten
Stellung, welche sie gehabt hätten, zu berichten, so dürfen wir
wohl den Schluss ziehen, dass bei der Wahl Wilhelms „Kur¬
fürsten“ noch nicht mitgewirkt haben. Denn andrerseits darf
man gewiss als sicher annehmen, dass unser Annalist, dem wir
eine fast urkundliche Genauigkeit und Dichtigkeit seiner An¬
gaben nur in den seltensten Fällen absprechen dürfen, das
Amt der Kurfürsten gekannt, diese als solche bezeichnet und
von andern Fürsten getrennt hätte, falls es zu jener Zeit eben
überhaupt schon Kurfürsten gegeben hätte. Nehmen wir also
an, dass diese Wahl nach Art der früheren Königswahlen
vor sich gegangen ist, so sind dabei immer noch die beson¬
deren Umstände zu beachten, unter denen sie statt fand. Es
war die Wahl eines von der päpstlichen Partei aufgestellten
Gegenkönigs; die Wahlversammlung bestand zum grössten Teil
aus geistlichen Fürsten, und diese sowohl, wrie auch die wenigen
zur Wahl gekommenen weltlichen Fürsten offenbarten schon
allein dadurch, dass sie kamen, ihre Gesinnung: sie würden
den Plänen der Kirche gewiss nicht widerstreben. Einen Gegen-
dabei auf Albert yoii Stade, SS. XVI, 371, 26 und auf eine 5 Tage nach
der Wahl von Wilhelm dort ausgestellte Urkunde, Reg. 1 stützt. Aber
schon bei der Registrirung der oft genannten Urkunde S. 348, nr. 6,
die einen lag nach der Wahl zu Worringen ausgestellt ist, wird er an
seiner S. 3 aufgestellten Behauptung zweifelhaft. Aber nach der Heraus¬
gabe der Ann, S. Pant., welche ja Böhmer noch nicht kannte, ist an dem
Wahlorte Worringen nicht mehr zu zweifeln. Auch Schirrmacher, Ent¬
stehung des Kurfiirstencollegs, S. 65 nt. 1 und ders. Kaiser Friedrich il.
Bd. IV, 449, nt. 3 ist zur Annahme von Worringen geneigt; Cardauns,
Konrad 24, und ders. im Arch. f. d Gesch. d. Niederrheins 7, 230 zieht
entschieden Worringen vor. Wir können jetzt bestimmt sagen, dass die
Wahl auf freiem Felde bei Worringen statt fand.