Rechnungen der Kellerei Kirkel
Die Rechnung der Kellerei Kirkel aus dem Jahre 1472/73
Landesarchiv Speyer, Bestand B 3, Nr. 648 (fol. 1-32)
Die Rechnung befindet sich in einem guten Erhaltungszustand; lediglich die Folia
1-12 sind am oberen rechten Blattrand (durch Mäusefraß?) beschädigt; Blatt 1 ist
an dieser Stelle altrestauriert. Der gesamte Band besteht aus einem einzigen Heft
in 17 Lagen (fol. 1-17), wobei mehrere Blätter im hinteren Bereich in den rückwär¬
tigen Einbanddeckel eingearbeitet worden sein müssen Der Einbanddeckel trägt
auf dem Rückenschild den Aufdruck Kirckler | Kellerey | Rechnung | DE | ANNO |
1472. Als Zusätze von unterschiedlichen Archivarshänden finden sich auf fol. 1'
außer den üblichen modernen Archivstempeln die Eintragungen Rechnu(n)g des
slois Kyrckell (16. Jahrhundert), Kirckler Kellerey Rechnung (17./18. Jahrhun¬
dert) und die Jahreszahl 1472 in arabischen Ziffern des 15./16. Jahrhunderts. Im
hinteren Teil des Rechnungsheftes sind als fol. 28 eine Quittung des Grafen Fried¬
rich von Zweibriicken-Bitsch, als fol. 29 die Rezeßurkunde Herzog Ludwigs für den
Keller Cuntz zu Kirkel betreffend die beiden vorausgehende Rechnungsjahre
1470/71 und 1471/72 und als fol. 32 ein Schuldschein Hanemanns für den Keller
zu Kirkel eingebunden. Als einzige Seite des gesamten Rechnungsheftes trägt fol. 1
als Wasserzeichen eine Initiale, die von einer kreuzförmigen Blüte überhöht wird;
die als fol. 29 eingeheftete Quittung weist hingegen den bekannten Stierkopf (vgl.
Rechnungen Nr. 629, 637-640, 643 und 660) auf, bei dem freilich nicht zu erken¬
nen ist, ob es sich um die Variante mit einem Stern oder einem T auf der Stange
handelt.
Entphengnis als ich Cuntz keller | in dem ampt Kirckel
ingenommen | vnd widder uss han geben z u ( m ) ersten
an gelt, dar nach an körn, habern | vnd win von dem
sondag vor | Vnsser Frauwen dag Purificacio j anno
(14)72° biss uff men dag nach circu(m)cisio4s d(omi)ni
anno (14)73°.
Innam zum ersten meihe- v(nd) | herbestschafft vnd
winschanc(k)
It(em) 6 l(i)b(rae) 5 s d, dut 5 guld(en), | der guld(en) gerecht vor 25 s, mey-
he(schafft) | feit joers zu Geilbach zu meihe | vnd zu herbestschafft auch | als vil.
It(em) 8 lib(rae) 16 s d feit joers | zu Erbach zu meihe- vnd zu | herbestschafft gelt.
It(em) 1 lib(ra) 10 s d feit joers zu | Lympach schaffgelt.
It(em) 15 lib(rae) d, dut 12 guld(en), der | gulde gerecht vor 25 s d, feit | joers zu
Eynot zu meyhe vnd | zu herbestschafftgelt.
It(em) 8 lib(rae) d, der winschanck | zu Kirckel vngelt.
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Vor circu(m)cisio gestrichen purifi(catio).