Grundkategorien.
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sionale Unendlichkeit gefordert, und nicht nur gefordert,
sondern in der Allheit, im Nichts-nicht-sein erfüllt gedacht;
welche Allheit wiederum nicht ohne den Gegenpol des reinen
Nichts (des Alles-nicht-Seins) die Bestimmtheit ihres eigenen
Begriffs erreichen würde.
§ 20. Dies sind nun schon die obersten drei Kategorien,
unter den Grundkategorien und für diese als System selbst
die grundlegenden: i. der Einsatz des „Es werde!“, welcher
(wie sich schon herausgestellt hat) stets das Wagnis der
Widerspruchs einschließt und eben damit, daß im Wider¬
spruch zu verharren unmöglich ist, den Werdegang eröffnet.
Wir nannten es den logischen Nullpunkt; ein Nichts aller¬
dings, aber ein relatives Nichts; Nichts, nämlich noch nichts
von dem, was werden soll, was erst zu werden anhebt; welches
Nichts doch jenes Mindestmaß von Sein schon einschließt,
welches die Möglichkeit besagt. 2. Das zweite ist der Fort¬
gang, der sich als gerichteter Fortgang darin beweist, daß
nur wird, wozu die Möglichkeit vorausgegeben war, und nur
in Richtung auf den Gegenpol des Ganzen, das werden soll.
Diese Richtung hat zugleich den strengen Sinn der Be¬
stimmtheit jedes folgenden gleichsam der Lage nach durch
das Vorausgehende und Nachfolgende, in dem, was wieder¬
holt genannt wurde das logische Vor und Nach; also den
Sinn der Notwendigkeit, der Folgenotwendigkeit. Darin
löst sich der Widerspruch, indem Spruch und Gegenspruch
auseinandertreten. Doch (wie schon gesagt) nicht um schlecht¬
hin nur außer einander stehen zu bleiben; damit zerfiele
die Kette des Werdens in die einzelnen Glieder, die dann
verbindungslos, sinn- und zusammenhanglos, damit auch
kraftlos entfallen und als Nichts ins Nichts sinken würden.
Die Kette wäre dann keine Kette mehr, aber auch die Glieder
nicht mehr Glieder, als die sie nur in der Kette bestehen.
Das Auseinandertreten ist also nur der Auftakt zum Wieder-
eins-werden. Die Notwendigkeit ist nicht nur Abwendung,