Allgemein-systematische Grundlegung.
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den schlechthin ersten, ursprünglichen ansehen und darüber
gar die Ureinheit des letzten, seinem ganzen Sinne nach
einzigen und ganzen Seins übersehen oder wenigstens zeit¬
weilig aus den Augen verlieren konnte. Gerade wenn es der
letzte, oder einer der letzten Gegensätze ist, in deren voll¬
ständiger Zusammennehmung erst der Sinn der totalen Ein¬
heit, soweit er für uns erschließbar ist, sich erschließt, muß
er wohl von einer so fundamentalen Bedeutung sein, daß der
Irrtum, als ob er schlechthin primär, allem anderen vorge¬
ordnet wäre, begreiflich wird. —
Mit dem bis dahin Entwickelten ist, glaube ich, die
sichere Grundlage gegeben, auf der sich nun weiter bauen
läßt. Indem wir von hier ab in raschem Überblick die Dis¬
position des ganzen Systems der Kategorien, soweit als es
für unsere Absicht erforderlich ist, uns vor Augen führen,
werden wir schon bald die Stelle bezeichnen können, an der
das Problem des Praktischen, auf das wir hinauswollen,
auftreten und sein Verhältnis zum Ganzen des Systems (da¬
mit dann wohl auch zu dem für es wahrlich hochwichtigen
Gegensätze des Subjektiven und Objektiven) sich klären
wird. Überhaupt aber soll das System der Kategorien, oder
vielmehr zunächst nur der Grundkategorien, so vorgeführt
werden, daß von Anfang an und bis zuletzt darin ihre Be¬
deutung für die Philosophie des Praktischen klar hervor und
an die Spitze tritt. Denn es soll ja — damit begann und da¬
mit schließt dies Kapitel — die Philosophie des Praktischen
nicht als eine Provinz der ganzen Philosophie, sondern als
die ganze, nur unter dem Gesichtspunkte der Praxis, be¬
handelt werden.