Full text: Vorlesungen über praktische Philosophie

Kapitel VI 
Die Konstitution des Sinngehalts unter dem 
Gesichtspunkt der Praxis: 
A. Theoretischer Gehalt (Theoretik) 
§ 92. Unsere Aufgabe ist jetzt, von der Struktur und 
Funktion aus den Weg zum Gehalt zu finden, indem wir über¬ 
all über das bloße Formale (denn dies ist der gemeinsame 
Charakter jener beiden) zum Positiven vorzudringen suchen. 
Dazu würde auch die reichste, gründlichste systematische 
Entwickelung der strukturellen und funktionellen (d. h. 
statisch und dynamisch erwogenen) Form nicht ausreichen, 
sondern eben diese gilt es jetzt ganz zu übersteigen, um zur 
vollen Aktuierung des Sinngehalts zu gelangen, wie es durch 
die letzte Phase der Funktion schon gefordert war. Nicht also 
verhält es sich so, daß, nachdem die Gesetzlichkeit der Struk¬ 
tur und der Funktion erkannt ist, diese bloß anzuwenden 
wäre auf die drei Problembereiche der Theorie, der Praxis 
und der Poiesis, als hätten wir diese schon. Sondern eben sie 
sollen uns durch einen ferneren Schritt der Konkretisierung 
des Logischen erst hervorgehen. Und nicht haben wir die 
Theorie nur als grundlegende Voraussetzung für die Praxis 
und die Poiesis als deren Krönung ins Auge zu fassen; auch 
nicht zu fragen (jedenfalls nicht die zentrale Frage darin zu 
sehen), wie an beiden die Praxis beteiligt, oder inwiefern beide 
auch praktische Aufgaben sind. Sondern zu fragen ist nach 
der Aktuierung des theoretischen, des praktischen und des 
poietischen Gehalts, insofern sie zwar nicht allein, aber jeden¬
	        
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