ändernd, dieselbe. So auch die starken Völ¬
ker: sie können das Blut, das Land, die Spra¬
che, alles wechseln, die Form hält sich.
187
Wenn alle hohe Politik der Ersatz des Schwer¬
tes durch geistigere Waffen sein will und der
Ehrgeiz des Staatsmannes auf der Höhe aller
Kulturen dahin geht, den Krieg fast nicht mehr
nötig zu haben, so bleibt doch die Urverwandt¬
schaft zwischen Diplomatie und Kriegskunst
bestehen: der Charakter des Kampfes, dieselbe
Taktik, dieselbe Kriegslist, die Notwendigkeit
materieller Kräfte im Hintergrund, um den
Operationen Gewicht zu geben 5 und auch das
Ziel bleibt das gleiche: das Wachstum der
eignen Lebenseinheit - Stand oder Nation -
auf Kosten der andern.
188
Der Weltfriede . . . enthält den privaten Ver¬
zicht der ungeheuren Mehrzahl auf den Krieg,
damit aber auch die uneingestandene Bereit¬
schaft, die Beute der andern zu werden, die
nicht verzichten. Es beginnt mit dem staa¬
tenzerstörenden Wunsch einer allgemeinen
Versöhnung und endet damit, daß niemand
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