Full text: Gedanken

Alles, was groß geraten ist, geht an der Klein¬ 
heit der Erben zugrunde. 
357 
Der Geburtenreichtum ursprünglicher Bevöl¬ 
kerungen ist eine Naturerscheinung, über de¬ 
ren Vorhandensein niemand nachdenkt, ge¬ 
schweige denn über ihren Nutzen oder Scha¬ 
den. Wo Gründe für Lebensfragen überhaupt 
ins Bewußtsein treten, da ist das Leben schon 
fragwürdig geworden. 
358 
Für den Menschen von Rasse ist erst der Tod 
ohne Erben der wahre und furchtbare Tod, 
was die isländischen Sagas so gut wie der 
chinesische Ahnenkult lehren. Wer in Söhnen 
und Enkeln fortlebt, stirbt nicht ganz. Aber 
für den wahren Priester gilt das media vita 
in morte sumus: sein Erbe ist geistig und 
verwirft den Sinn des Weibes. 
359 
Eine Ehe, in der Kinder nicht gewünscht oder 
nicht vermißt werden, ist ein Konkubinat ei¬ 
nes männlichen und weiblichen Junggesellen.
	        
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