zu einer Saarländischen Bibliographie“17 19. Darin wird die vergangene Verzeichnung
beschrieben und das Projekt einer künftigen Saarländischen Bibliographie erläu¬
tert, ohne aber Hinweise auf eigene Arbeiten oder eine Bestandsaufnahme dersel¬
ben zu geben. Im folgenden Jahr berichtet Professor Meyer auf der Mitgliederver¬
sammlung der Kommission zum Punkt Bibliographie: Infolge Arbeitsüberlastung
des Bearbeiters der Bibliographie sind im vergangenen Jahr keine Fortschritte zu
verzeichnen. Man muß hier überlegen, ob nicht neue Wege beschritten werden
sollten. Die Bibliographie ist derart wichtig, daß sie nicht halbvollendet liegen
bleiben kann*. In der Folgezeit knüpfte Professor Meyer erste positive Kontakte
mit Bibliothekaren der Universitätsbibliothek, die aber noch zu keinem Ergebnis
führten. Dr. Hör wurde bereits 1957 pensioniert, und Dr. Vesper erkrankte1'1.
Wirklich Bewegung kam in die Angelegenheit erst durch die Pfälzische
Landesbibliothek in Speyer. Diese hatte 1952 die bibliographische Verzeichnung
der Pfalz mit zwei Projekten wiederaufgenommen:
1. Eine laufende Pfälzische Bibliographie ab Berichtsjahr 1951, die auch das noch
abgetrennte Saarland, dessen politisches Schicksal noch ungewiss erschien,
mitverzeichnete.
2. Eine retrospektive Bibliographie 1927-1950, die an die Pfälzische Bibliogra¬
phie von Daniel Häberle anschließen sollte20.
Zwei Entwicklungen bewogen die Pfälzische Landesbibliothek zu handeln: Da
waren einmal Personalknappheit, Finanzprobleme und die enorme Arbeitstulle, die
besonders die Arbeit an der retrospektiven Bibliographie behinderten. Zudem hatte
sich die politische Lage definitiv geklärt: Das Saarland wurde nach der Volksab¬
stimmung 1955 nach Deutschland zurückgegliedert und blieb als eigenes Bundes¬
land erhalten21. Dies ließ die Landesbibliothek in Speyer die Absprache mit dem
Saarland suchen, dessen Bemühungen um eine eigene Regionalbibliographie nicht
unbemerkt geblieben waren. So fragte der Direktor, Herr Sauter, in zwei Briefen
im Dezember 1959 bei Professor Meyer an, ob und wann das Saarland mit einer
laufenden Bibliographie beginnen werde22 23. Professor Meyer antwortete darauf am
12. Januar 1960 in einem langen Schreiben und führte unter anderem aus: Ich weiss
zwar, dass Herr Dillinger, wie er sagt, viele tausende von Zetteln da liegen hat,
aber ich selbst habe diese Zettel noch nicht gesehen und Herr Dillinger ist ja, wie
Sie wissen, in der letzten Generalversammlung, wo er darüber referieren sollte,
nicht erschienen. So bin ich etwas mißtrauisch geworden, und ich glaube, dass es
dringend notwendig wäre, die ganze Frage einmal von Grund aus aufzugreifen und
sie hier miteinander zu besprechen. Es wird wohl nötig sein, dass wir hier, falls
überhaupt von uns etwas für diese retrospektive Bibliographie geschehen soll,
einen Herrn von der Universitätsbibliothek damit beauftragen'1,. Der Vorschlag
' Dillinger (wie Anm. 3), S. 76-80.
18 Mitgliederversammlung der Kommission am 26./27.7.1957, S. 9.
19 Drehmann, Initiativen (wie Anm. 10), S. 35, Schreiben von Prof. Meyer an Herrn Sauter
vom 12.1.1960, S. 2.
2(1 Daniel Häberle, Pfälzische Bibliographie, Bd. [ 1 ]-6, 1908-1928.
21 Ruppert (wie Anm. 6), S. 89.
22 Schreiben vom 21. und 28.12.1959.
23 Schreiben Prof. Meyer an Herrn Sauter vom 12.1.1960, S. 2.
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