erkennt man, dass „im Saarland reichlich ein Fünftel der Industriebeschäftigten
direkt oder indirekt von der Automobilproduktion abhängen“43.
Tabelle 1: Umsatzentwicklung einzelner Branchen innerhalb der Investitionsgüter¬
industrie
Umsatz in
Mill. DM
Anteil am Gesamtumsatz
(%)
1961
1968
1975
1961
1968
1975
Investitionsgüter¬
industrie insgesamt
831
1301
4611
100,0
100,0
100,0
Stahl- und Leichtme¬
tallbau
168
280
578
20,2
21,5
12,5
Maschinenbau
275
380
878
33,1
29,2
19,0
Straßenfahrzeugbau
27
158
1918
3,2
12,1
41,6
Elektrotechnische
Industrie
103
207
590
12,4
15,9
12,8
Feinmechanische, op¬
tische und Uhrenin¬
dustrie
2
2
4
0,2
0,2
0,1
Stahlverformung
159
163
426
19,1
12,5
9,2
Eisen-, Blech- und
Metallwarenindustrie
97
112
218
11,7
8,6
4,7
Quelle: Saarland in Zahlen, verschiedene Jahrgänge.
Hier erfolgte also ein geradezu klassischer Strukturwandel, der in den 1990er
Jahren einen gewissen Abschluss erlebte. Allerdings konnten die Beschäftigungs¬
gewinne in der Automobilindustrie zu keinem Zeitpunkt die Arbeitsplatzverluste
im Montansektor vollständig kompensieren44. Der saarländische Arbeitsmarkt ent¬
wickelte sich deshalb auch, verstärkt durch konjunkturelle Einflüsse, während des
Untersuchungszeitraums besonders krisenhaft.
2.5 Die Entwicklung des Arbeitsmarktes
Neben dem BIP stellt die Entwicklung der Arbeitslosenquote einen wesentlichen
Indikator für die Überlagerung von Struktur- und Konjunkturkrise(n) im Saarland
dar (vgl. Abb. 7). Die Arbeitslosenquote ist nämlich nicht nur ein „Spätindikator“
des Konjunkturverlaufs, sie verdeutlicht auch besser als Produktionsdaten die
sozio-ökonomische Dramatik der Strukturkrise, die ja mit einer massiven Rationa¬
lisierung und der damit verbundenen „Freisetzung“ von Arbeitskräften verbunden
43 Kurt Remus, Automobilindustrie im Saarland: Entwicklung und aktuelle Bedeutung, in:
AK-Beiträge (1992), S. 1-14, S. 11.
44 Vgl. ebd. S. 13.
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