Kommission zu dem Urteil, dass die Kommissionstätigkeit auch ohne Verwirkli¬
chung von vielen ihrer Gründungsziele eine segensreiche gewesen ist75.
Für die Jahre bis 2020 hat der Vorstand der Kommission weitere Publikationen,
verstärkt auch aus dem Gebiet der Quellenedition, geplant: Nachträge und Indices
zu den Regesten der Grafschaft Saarwerden von Hans-Walter Herrmann, Regesten
des Buseck’schen Archivs in Calmesweiler, Edition und wissenschaftliche Aus¬
wertung der landesherrlichen Rechnungen der Kellerei Kirkel aus dem 15. Jahr¬
hundert. Darüber hinaus ist beabsichtigt, Forschungs- und Publikationsvorhaben
aus dem Bereich der Zeitgeschichte auf den Weg zu bringen: Das Saarland wäh¬
rend des Zweiten Weltkriegs; Die Deportation der Juden aus dem Saarland; Demo¬
kratiedefizite und polizeistaatliche Maßnahmen in der Ära Johannes Hoffmann
(1947-1955) und Kulturpolitik in der Ära Röder (1959-1979).
Von Anfang an begleitete die Kommission die kulturelle Entwicklung des Lan¬
des mit kritischer Aufmerksamkeit und der Bereitschaft, der Landesregierung in al¬
len die Historie des Landes und die Denkmalpflege betreffenden Fragen mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen, sei es, dass sie Gemeindewappen begutachtete76, als
Mitglied des Landesdenkmalrats wirkte77 oder Empfehlungen in kulturpoltischen
Fragen aussprach, zum Beispiel den Museumsplan Saar vorlegte, oder Vorschläge
machte zur Vereinbarkeit von sachgerechter Dokumentation und besucherfreundli¬
cher Präsentation des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.
Die Kommissionsarbeit der Anfangsjahre war dadurch gekennzeichnet, dass sie
Universitätsprofessoren, Leiter von Museen, Archiven, Denkmalpflegebehörden
und Vertreter der Laienforschung (wie Karl Schwingel, Kurt Hoppstädter, Dr. An¬
ton Jacob, Aloys Lehnert) zusammenbrachte. Leider sind die historisch forschen¬
den Laien im Laufe der Zeit aus dem Blickfeld geraten. Ein Anknüpfen an die Pra¬
xis der Gründungszeit könnte beiden Seiten Nutzen bringen, denn die Kommission
verstand sich stets als Mittler zwischen universitärer Forschung und interessierter
Öffentlichkeit. Bei ihren Tagungen mit hochkarätigen Wissenschaftlern, die übri¬
gens nicht nur in Saarbrücken, sondern auch in Saarlouis, Dillingen oder Völklin¬
gen stattfanden, bei Buchvorstellungen und Vorträgen war und ist auch der interes¬
sierte Bürger willkommen.
Seit ihrer Gründung 1951 ist der Kommission am Austausch mit Wissenschaft¬
lern und Forschungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz und im benachbarten Aus¬
land gelegen. Von Anfang an wurden auswärtige 78 und ausländische Mitglieder
75 Jäschke, Gründungszeit (wie Anm. 5), S. 55.
76 Herrmann, 25 Jahre Kommission (wie Anm. 12), S. 61f.
77 Ebd. S. 63
;x In jüngerer Zeit wurden kooptiert: Willi Alter, Präsident der Pfälzischen Gesellschaft zur
Förderung der Wissenschaften (Mitglied 1984-2005); Hans-Hubert Anton, heute eme¬
ritierter Professor für Geschichte des Mittelalters, Universität Trier (Mitglied seit 1994);
Franz-Josef Felten, soeben emeritierter Professor für Mittelalterliche Geschichte, Johan¬
nes-Gutenberg Universität Mainz (Mitglied seit 2007); Franz-Josef Heyen, Leitender Ar¬
chivdirektor außer Dienst, Landeshauptarchiv Koblenz (Mitglied seit 1997); Franz Irsig-
ler, inzwischen emeritierter Professor für Geschichtliche Landeskunde, Universität Trier
(Mitglied seit 1978); Otto Roller, Leitender Museumsdirektor außer Dienst, Historisches
Museum der Pfalz (Mitglied seit 1980); Walter Rummel, Leiter des Landesarchivs Spey¬
er (Mitglied seit 2009); Rita Voltmer, Wissenschaftliche Beschäftigte an der Universität
Trier im Fach Geschichte (Mitglied seit 2011).
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