Full text: Historische Blicke auf das Land an der Saar (45)

und Dissertationen in der wissenschaftlichen Buchreihe „Hexenforschung“ (bis¬ 
lang 13 Bände) veröffentlicht*. 
Im Jahr 1987 gründete Franz Irsigler, der den Lehrstuhl für Geschichtliche Lan¬ 
deskunde an der Universität Trier bis 2008 innehatte, gemeinsam mit dem damali¬ 
gen Direktor der Stadtbibliothek Trier, Günther Franz, die grenzüberschreitende 
„Arbeitsgemeinschaft Hexenprozesse im Trierer Land und in Luxemburg“, welche 
sich mit den quellenmäßig außerordentlich gut dokumentierten Hexenverfolgungen 
im Westen des Reiches befasste. Zwei am Lehrstuhl Geschichtliche Landeskunde 
angesiedelte, zwischen 1997 und 2002 sowie 2003 bis 2008 von der Deutschen 
Forschungsgemeinschaft und der Stiftung Stadt Wittlich geförderte Projekte zur 
Erforschung der Zauberei- und Hexenprozesse im Maas-Rhein-Mosel-Raum waren 
personell eng mit der inzwischen nur noch nominell bestehenden Arbeitsgemein¬ 
schaft verknüpft* 9. Gerade in der Konzeption eines, die aktuellen Grenzen nach 
Frankreich, Luxemburg und Belgien überschreitenden Untersuchungsraumes blieb 
Franz Irsigler der Methodik und dem Anspruch einer regional bezogenen, multi¬ 
disziplinären Landesgeschichte10 verpflichtet. Neben der wissenschaftlichen Erfor¬ 
schung der Hexenverfolgungen in diesem Raum - publiziert in der Reihe „Trierer 
Hexenprozesse - Quellen und Darstellungen“ (bislang acht Bände)11 12 - hat man in 
Trier großen Wert auf Transfer, öffentliche Breitenwirkung und Popularisierung 
der Forschungsergebnisse gelegt, wozu die enge Vernetzung mit lokalen wie über¬ 
regionalen Kultur- und Bildungseinrichtungen (auch in Luxemburg) sowie Tagun¬ 
gen, die wissenschaftliche Beratung und Unterstützung von mehreren Ausstellun¬ 
gen1' und ein Dokumentarfilm gehörten. Auch nach der Emeritierung von Franz 
Eine Liste der Bände kann unter der Rubrik „Veröffentlichungen“ auf der homepage des 
Arbeitskreises interdisziplinäre Hexenforschung (AK1H) (http://www.uni-tuebingen.de/ 
ifgl/akih/akih.htm) eingesehen werden. 
9 Vgl. dazu Rita Voltmer, Hexenverfolgungen im Maas-Rhein-Mosel-Raum - Ergebnisse 
und Perspektiven, in: Zwischen Maas und Rhein - Beziehungen, Begegnungen und Kon¬ 
flikte in einem europäischen Kemraum von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert. Ver¬ 
such einer Bilanz, hg. von Franz IRSIGLER, Trier 2006, S. 153-187. 
10 Vgl. nur Franz Irsigler, Landesgeschichte als regional bestimmte multidisziplinäre Wis¬ 
senschaft, in: Brandenburgische Landesgeschichte heute, hg. von Lieselott Enders und 
Klaus Neitmann, Potsdam 1999, S. 9-22, sowie Franz Irsigler, Zentrum, Grenze und 
Achse als Elemente einer historischen Raumtypologie, in: Irsigler, Maas und Rhein 
(wie Anm. 9), S. 11-26. - Zur Definition und Konzeption des Untersuchungsraumes 
„Rhein-Maas“ oder „Rhein-Maas-Mosel“ vgl. Voltmer, Hexenverfolgungen (wie Anm. 
9), S. 153-160. 
11 Vgl. http://www.uni-trier.de/index.php?id= 16272. 
12 Incubi Succubi. Hexen und ihre Henker bis heute. Ein historisches Lesebuch zur Ausstel¬ 
lung, hg. von Rita Voltmer und Franz Irsigler, Luxemburg 2000; Incubi Succubi. Les 
sorcières et leurs bourreaux, hier et aujourd’hui. Contribution historique accompagnant 
l’exposition, éd. Rita Voltmer et Franz Irsigler, Luxemburg 2000; Hexenwahn. Ängs¬ 
te der Neuzeit, hg. von Rosmarie Beier-de Haan, Rita Voltmer und Franz Irsigler, 
Berlin 2002; Unrecht und Recht. Kriminalität und Gesellschaft im Wandel, 1500-2000. 
Gemeinsame Landesausstellung der rheinland-pfälzischen und saarländischen Archive, 
hg. von Heinz-Günther BORCK, Koblenz 2002; Hexen. Mythos und Wirklichkeit, hg. 
vom Historischen Museum der Pfalz Speyer, Speyer 2009. 
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