ter und als Schenkgeber*3. Sie waren eindeutig im Hospitalwesen stärker engagiert
als die Stadtbürger der Region. In den Kleinterritorien an der Saar war die Grün¬
dung eines Hospitals ein Mittel der Territorialpolitik, insbesondere der Ausstattung
und Förderung von (Klein)städten. Nur im lothringischen Sarrebourg spielten die
Bürger eine aktivere Rolle; sie nutzten das usprünglich bischöfliche Hospital, um
ihre Verwaltungskompetenz und ihr soziales Engagement unter Beweis zu stellen
und damit ihre Forderung nach Autonomie zu legitimieren. Sowohl für die adligen
wie für die bürgerlichen Stifter waren die Hospitäler - bei aller Betonung der
christlichen Caritas und der davon erhofften Fürsprache für das eigene Seelenheil -
ein Mittel zu politischen Zwecken.
Abb. 1: Hospitäler im Einzugsbereich der Saar (bis 1500), siehe S. 308.
Vgl. Michel Pauly, Adlige Hospitalstiftungen zwischen Rhein und Maas im Mittelalter.
Vortrag bei der Tagung „Adlige Armentürsorge zwischen herrschaftlicher Verpflichtung,
politischer Notwendigkeit und persönlichem Seelenheil“ am 20.-22. Oktober 2011 in
Trier (in Druckvorbereitung).
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