düng der beiden Hospitäler bestätigt, dass die Straßenführung südlich um den
Warndtwald jüngeren Datums ist.
Älteren Datums war das Marienhospital bei der 1135 gegründeten Prämonstra-
tenserabtei Wadgassen, dem Hauskloster der Saarbrücker Grafen an der Straße von
Straßburg über Saarbrücken nach Luxemburg. Die Annalen des Klosters schreiben
laut Michael Tritz dem Abt Wolfram (1135-58) den Bau des Hospitals zu23. Seine
erste sichere Nennung erfolgt in einer undatierten, nur abschriftlich überlieferten
Urkunde, mit der Heinrich, Graf von Zweibrücken, und (seine Frau) Hedwig (von
Lothringen), (sein Bruder) Albert, Propst von St. Paulin/Trier, (ihr Neffe) Simon
(111.), Graf von Saarbrücken, und dessen Mutter Gräfin Liutgard (von Leiningen)
zur Zeit von Abt Peregrinus (1207-1218) und des Spitalverwalters Heinrich Hazen
„in Ansehnung seiner ärmlichen Einkünfte“ dem Hospital ein Stück Land am Fuß
des Pützbergs schenkten'4. Aufgrund der Lebensdaten der genannten Personen ist
die Schenkung in die Zeit 1207-1210 zu datieren221 *.
An der oberen Saar sind zwei weitere Hospitäler in isolierter Lage belegt: Her¬
bitzheim und Mitterswald. Im Kloster Herbitzheim handelte es sich wahrscheinlich
nur um ein Infirmarium, dem 1275 der Metzer Bischof die Pfarrkirche von Vol-
munster inkorporierte, um die Kosten zu decken'6. Wie im Warndtwald lag ein St.-
Nikolaus-Hospital auch mitten im Mitterswald (zwischen Mittersheim und Féné-
trange); es findet 1259 dank einer Schenkung erstmals Erwähnung27. Sein späteres
Schicksal ist ungewiss: nach Johann-Heinrich Hennes wurde es der Deutschor¬
denskommende in Sarrebourg unterstellt28 *, doch einer im Archiv des Département
de la Moselle überlieferten Urkunde zufolge inkorporierte der Bischof von Metz
1326 coenobium seu hospitale S. Nicolai de Capelia situm in sylva dicta Metors-
wald der Abtei St. Quirin24.
Zu Klöstern gehörten des Weiteren die Hospitäler in Hornbach und Neumünster
bei Ottweiler. Als Abt Eberhard 1225 aus dem Trierer Kloster St.Matthias nach
Hornbach berufen wurde, fand er weder Zellen für die Mönche noch ein Infirma-
Michael Tritz, Geschichte der Abtei Wadgassen, zugleich Kultur- und Kriegsgeschichte
der Saargegend, Wadgassen 1901 (ND Saarbrücken o. D.), S. 32.
24 Heinrich Beyer, Leopold Eltester, Adam Goerz, Urkundenbuch zur Geschichte der
jetzt die Preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen
Territorien [künftig: MRUB], 3 Bde., Coblenz 1860-74, hier Bd. II, Nr. 279 (undatiert;
1208-1211) = III, Nr. 165 (undatiert; vor 1221); Jungk, Regesten zur Geschichte der
ehemaligen Nassau-Saarbrückischen Lande, Nr. 195; Pohlmann, Regesten der Grafen
von Zweibrücken, Nr. 37 und 1029; Regesten der Prämonstratenser-Abtei Wadgassen bis
zum Jahre 1571, hg. von Josef Burg, Saarbrücken 1980, Nr. 56 (die Datierung auf 1160
in Regest Nr. 16 ist falsch).
Burg, Regesten der Prämonstratenser-Abtei Wadgassen, Nr. 56; Franz-Josef Heyen, Das
Stift St. Paulin vor Trier (Germania Sacra, N. F. 6; Die Bistümer der Kirchenprovinz
Trier: Das Erzbistum Trier, 1), Berlin/New York 1972, S. 581; Tritz, Geschichte der
Abtei Wadgassen (wie Anm. 23), S. 35.
J‘ Joseph Levy, Geschichte des Klosters, der Vogtei und Pfarrei Herbitzheim, Straßburg
1892, S. 15f.
' Hennes, UB Dt. Orden II (wie Anm. 13), Nr. 147.
Joh. Heinr. Hennes, Commenden des deutschen Ordens in den Balleien Coblenz, Alten¬
biesen, Westphalen, Lothringen, Österreich und Hessen, Mainz 1878, S. 202.
AD Meurthe-et-Moselle H 303.
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