Grafschaft Sayn
Im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden gibt es eine Rechnung des Rentmeisters Johannes
von Flammersfeld zu Homburg an der Mark, betreffend den Anteil der Grafschaft
Sayn-Hachenburg aus dem Jahre, 1447-1448*°
Grafschaft Leiningen
Wir wissen, dass sich im fürstlich leiningischen Archiv in Amorbach Rechnungen
aus dem 15. Jahrhundert von der unteren Verwaltungsebene befinden, die zumin¬
dest die Hardenburg bei Bad Dürkheim betreffen; diese sind aber weder erschlos¬
sen noch derzeit zugänglich.
Herrschaft Kriechingen
Es haben sich einige Rechnungen der Herrschaft Kriechingen (Crichingen, heute
Crehange) in Lothringen aus den Jahren 147! bis 1566 erhalten*1, wobei nur vor
Ort geklärt werden kann, wieviele Stücke davon ins 15. Jahrhundert gehören.
Herrschaft Saarwellingen
Im Landesarchiv Saarbrücken haben sich einige wenige Rechnungen der Herr¬
schaft Saarwellingen aus derZeit von 1454 bis 1631 erhalten*2.
Diese Auflistung belegt unzweifelhaft die obige Feststellung, dass der im Lan¬
desarchiv Speyer bewahrte Fundus an Kirkeler Kellereirechnungen von seinem Al¬
ter und von seinem Umfang her zu den bedeutendsten territorialen Rechnungsbe¬
ständen aus dem 15. Jahrhundert im Westen Deutschlands zählt und dass er, einmal
erschlossen, vergleichende Forschungen im westeuropäischen Zusammenhang er¬
möglicht.
Fragen nach möglichem französischem Einfluss
Zur Frage der Vergleichbarkeit beziehungsweise möglicher westlicher Einflüsse
bieten sich in erster Linie Vergleiche mit dem Herzogtum Lothringen, ferner auch
mit dem Herzogtum Luxemburg an. In beiden zum Heiligen Römischen Reich ge¬
hörigen Territorien war das Französische die Sprache der (zentralen) Verwaltung.
Was Luxemburg betrifft, kann ab dem 15. Jahrhundert von einer generellen Ori¬
entierung zu den Niederlanden ausgegangen werden, deren Rechnungswesen laut
Mersiowsky hoch entwickelt war. Unglücklicherweise sind aus dem Herzogtum
Luxemburg aber kaum territoriale Rechnungen im Original erhalten, so dass es für
einen möglichen Vergleich weitgehend ausfällt.
Im Hinblick auf Lothringen gilt es zu berücksichtigen, dass es neben dem Her¬
zogtum (mit der Hauptstadt Nancy) noch andere Territorien in dieser Region gab,
wozu die drei Bistümer Metz, Toul und Verdun sowie weitere, vorwiegend im
deutschsprachigen Landesteil gelegene, meist kleinere Grafschaften und Herrschaf¬
ten gehörten. Das Herzogtum Lothringen war bis 1766 Bestandteil des Heiligen
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 340, Nr. 4893.
81 Archives Départementales de la Moselle, Metz, 10 F 206.
Landesarchiv Saarbrücken, Bestand „Nassau-Saarbrücken II“, Nr. 3003.
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