Full text: Zwischen Herrschaft und Kunst

Vermutlich besaß die adelige Dame, der die Speisen auf einem solchen Tablett mit den 
Venus anbetenden Minnehelden serviert wurden, oder die eine Spiegelkapsel, einen 
Kamm oder ein Schmuckkästchen mit der Baumgartenszene aus dem Tristan ihr Eigen 
nannte, auch ein reich illuminiertes Gebetbuch, mit dem sie sich zur Meditation zurück¬ 
zog. Auch die mittelalterliche Gesellschaft hatte keine eindimensionalen Vorstellungen 
von Welt. Beide Sphären gehörten auch damals zur gesellschaftlichen und menschlichen 
Existenz und waren durchaus im Leben zu integrieren. 
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