Der um die jeweilige Burg gelegene Herrschaitsbereich umfasste selten mehr als ein
knappes Dutzend Dörfer. Stadtähnlichen Charakter hatte nur Bolchen, " als Burgflecken
können Rodemachern selbst und Montmedy angesprochen werden. Der Rechtsnatur nach
waren es vornehmlich Lehen. Der Herzog von Luxemburg war der vernehmlichste
Lehnsherr, aber nicht der einzige. Auch zu dem Herzog von Lothringen,1 dem Kurfür¬
sten von Trier,1'’ dem Herzog von Bar,1 dem Bischof von Metz,ls dem Abt von Prüm,* 19
dem Graf von [ülich," dem Graf von Nassau-Viandenp dem Graf von Nassau-
Saarbrücken“ und den Herren von Fenetrange/Finstingen ’ bestanden Lehensverhältnis¬
S. 166f.; Wynants: Influence (wie Anm. 3), S. 50f.
14 Herrmann, Hans-Walter: „Städte im Einzugsbereich der Saar bis 1400“, in: Publ Lux. 108 (1992) S. 277f.
13 Jahrgülte von 70 fl. auf das Geleit zu Sierck (Eder-Stein/Lenz/Rödel: Inventur Virneburg [wie Anm. 8], 1
Nr. 629).
16 Belehnung durch Kurfürst Jakob am 24.08.1440 (LHA Koblenz Best. 54 R 133) und durch Kurfürst Jo¬
hann im Jahr 1460 (ebd., 54 R 136) mit den zu den Herrschaften Bolchen und Useldingen gehörigen
Lehen: jahrgülte von 100 fl. auf das Siegelamt zu Trier, wegen der Herrschaft Bolchen allein Güter, Zin¬
sen, Renten und Gülten im Dorfe Gehnkirchen mit dem dazugehörigen Wald und 60 Morgen Acker¬
land, wegen der Herrschaft Useldingen allein die Dörfer Wys-Wolfsfelt, Alsdorf und was die Herren von
Useldingen zwischen Echternach und Bitburg besaßen: 25 Hofstätten zu Byrmengen, den Hof zu Am¬
mei mit Zubehör, ausgenommen den Stock zu Borne an dem Wolfsberge. Bernhard von Mörs spezifi¬
ziert die von seinem Ahnherrn Gerhard überkommenen trierischcn Lehen: Wegen der Herrschaft Ro¬
demachern das Dorf Niederrentgen, das Kirchgeld an der Laurentiuspfarrei Trier mit Gütern und Zehn¬
ten auf dem Dommelberg außerhalb Trier, das halbe Dorf zu Kirrich, welches Cuno von dem Tallas sei.
von der Herrschaft Rodemachern zu Lehen trug, und alle Güter, die Johansen ca. 2 Meilen um Trier in
dem Dorfe Wiltingen und Umgegend besaß und welche afterverlehnt waren. Vgl. auch Lehensbrief und
Lehensrevers vom 23.06.1489 (Publ. Lux. 31 [1885] S. 281 Nr. 451f.).
1 Tincry (Canton Delme), Herrschaft Chassepierre (Belgien) 1333 erworben, Ancerville-en-Barrois, Ar-
rond. Bar-le-Duc (Atten: „Rodemack“ [wie Anm. 5], S. 97). Im Herbst 1439 bevollmächigte Gerhard
den Henri d’Arguières stellvertretend für ihn in der Burg Bar die Belehnung mit Ancerville zu empfan¬
gen (Archives départementales de Meurthe-et-Moselle |im Folgenden gekürzt: AD M-et-M] B 496 Nr. 16). Die
Gründe für die Weigerung der Rodemacher’schen Leute in Ancerville im April 1 442, den Bellis von Bar
einzulassen (AD M-et-M B 496 Nr. 20), vermag ich nicht einzuordnen.
18 Gehnkirchen/Guenkirchen, Cant. Boulay, 1457 für 100 Pfd. Metzer Pfennige dem Bistum zu Lehen
aufgetragen (Revers Gerhards vom 20.01.1462, Marichal, Paul: Cartulaire de l’Evêché de Met£ (Mettensia
V), Paris 1906-08, Bd. il, S. 108, Reichsland Elsaß-l Jjtbringen [wie Anm. 3], Bd. 3, S. 330).
19 1474 IV/23 belehnt Abt Johann von Prüm Franziska von Rodemachern mit dem Dorf Trittenheim
(LHA Koblenz Best. 34 [Virneburg] Nr. 143). Der Lehenrichter der Abtei Prüm entscheidet am
17.04.1474, dass das Dorf Trittenheim der Franziska von Rodemachern, Witwe zu Virneburg, und nicht
Gerhard von Rodemachern zustehe (ebd., Nr. 145 und 148).
20 200 fl. jährlich, erwähnt in Vergleich mit Virneburg vom 23.01.1467 (LHA Koblenz Best. 34 [Virne¬
burg], Gerhard, Herzog von Jülich-Berg, bestätigt Urkunden, wonach Gerhard von Rodemachern von
seinen Eltern Einkünfte von 75 Malter Hafer auf Kalteherberg hat (Publ. Lux. 29 [1874] S. 72 Nr. 150).
21 Urkunde vom 06.10.1473 betr. Neuerburg, Hof Trittenheim u.a. (LHA Koblenz Best. 54 R 141). Die
Lehenstücke werden genannt in einem Lehenbrief des Grafen Johann von Nassau-Vianden-Dietz für
Bernhard von Mörs vom 16.12.1489 (Keussen: UB Krefeld [wie Anm. 6], Bd. 111 Nr. 4235, Publ. Lux. 35
[1881 ] S. 287 Nr. 461).
22 Lehensverhältnis zur Zeit der Regentin Elisabeth erwähnt, eventuell Anteil an Warsberg. Der Empfang
der Lehen wird am 24.12.1433 angemahnt (Varsberg-Korrespondenz in: Haubrichs, Wolfgang / Herr¬
mann, Hans-Walter / Sauder, Gerhard [Hg.]: Zwischen Deutschland und Frankreich Elisabeth von Lothringen,
Gräfin von Nassau-Saarbrücken, St. Ingbert 2002, S. 361 Nr. 81), das Lehensobjekt wird dort nicht genannt.
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