Full text: Zwischen Herrschaft und Kunst

- Bücher kamen an seinen älteren Bruder Philipp, der die Vormundschaft über den post¬ 
hum geborenen Johann Ludwig übernahm, 
- seine zweite Gemahlin nahm Bände mit nach Wernigerode, 
- seine Schwester Margarethe konnte sich aus dem Nachlass des Bruders Stücke, die viel¬ 
leicht noch von der Mutter stammten, auswählen, soweit sie sie nicht schon unmittelbar 
nach dem Tod der Mutter (fl 456) erhalten hatte. 
Schließlich ist nach Herkunft und Verbleib der Vorlagen für die frühen Straßburger 
Drucke1 1 zu fragen. Für den ersten Huge Scheppel-Druck (1. Auflage 1500) lieferte der frü¬ 
her in nassau-saarbrückischen Diensten stehende Conrad Heindörfer die Vorlage. Die 
Herkunft der Manuskripte für die Erstdrucke von 'Loher und Maller und Herpin, beide 1514, 
ist bisher nicht geklärt. Könnte Margarethes Enkeltochter aus der zweiten Ehe ihrer 
Tochter Elisabeth mit Diebold von Hohengeroldseck, die ja im Oberrheingebiet ansässig 
waren, Leihgeberin oder Vermittlerin gewesen sein? 
Offen bleibt die Frage nach dem Verbleib von Handschriften in Saarbrücken. Ein In¬ 
ventar der dortigen Burg von 1554 erwähnt eine LJberej, spezifiziert aber nicht deren In¬ 
halt. ! Graf Johann IV. (f 1574), der Urenkel Elisabeths von Lothringen-Vaudemont, hat¬ 
te eine kleine Bibliothek in der Burg Homburg zusammengetragen. Unter den rund 100 
Titeln in deutscher, lateinischer und französischer Sprache ist kein einziger einschlägig in 
unserem Interesse.“’' 
Zu 3) Klöster in Verbindung zur Familie Rodemachern 
Aus der Bibliothek des Trierer Agnetenklosters “ ‘ liegen in der Hamburger SUB fünf 
Handschriften ° und zwei Inkunabeln mit beigebundener Handschrift. In unserem Zu¬ 
sammenhang erscheint mir besonders interessant, dass sie aus der Sammlung Uffenbach 
(1683-1734) stammen, über die auch andere Handschriften aus dem Besitz des Hauses 
Nassau-Saarbrücken nach Hamburg kamen.“ 
Über das Schicksal der Bibliotheken der Trierer grauen Schwestern hinter den Domi¬ 
nikanern, der Karmeliter und des großen Beginenkonvents zu Mainz (später Fran- 
ziskanertertiarerinnen) ist noch zu recherchieren. 
Zu 4) Sammlung Uffenbach 
Ein Teil der bekannten Elisabeth-Handschriften befanden sich früher im Besitz des 
Frankfurter Juristen und Bibliophilen Zacharias Conrad von Uffenbach (1683-1734). Da- 
161 Vgl. dazu Sauder, Gerhard: „Die Rezeption der Prosaromane Elisabeths von Nassau-Saarbrücken: Vom 
Volksbuch bis zur Romantik“, in: Haubrichs/Herrmann/Sauder (Hg.): Zwischen Deutschland und Frank¬ 
reich (wie Anm. 1), S. 569-590, hier S. 572ff. 
162 LA SB Best. N-Sbr. II Nr. 4706. 
163 Hoppstäder, Kurt: „Ein Inventar der Burg Homburg von 1575“, in: Geschichte und ILandschaft Nr. 61 (Okt. 
1965), Heimatbeilage der Saarbrücker Zeitung. 
164 Knoblich, Isabel: „Trierer Handschriften in Hamburg“, in: Kurtrierisches Jahrbuch (2003), S. 95-114. 
105 Ms. theol. 1045, 2059, 2064, 2065, 2192. 
166 AG III 16. 
167 Brandis, Tilo: Die Codices in scrinio der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Hamburg 1972, S. 42f. 
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