Full text: Interferenz-Onomastik

bezeugt, wohl aber im Baltischen, nämlich in lettischen sünäs ,Moos\ Hierher 
gehört auch der Flussname Sunka im Gebiet des PregelF Bei Seinstedt ist 
jedoch von *seu-n-, nicht von *sü-n- oder *sün~ auszugehen. Eine Deutung 
als Feuchtigkeit, Moor1 überzeugt aufgrund der Lage an einem ausgedehnten 
Bruch- und Sumpfgebiet. 
14. Üfingen, Ortsteil von Salzgitter, 1022 (Fälschung 2. Hälfte 12. Jahrhun¬ 
dert) Wingon, 1196-97 (Kopie 14. Jahrhundert) Uvinge, 1236 Vfingun, 1297 
Uvinghe, 1441 Ufynghe, 1630 Üfingen,85 86 91 ein mit dem Suffix -ing(en) gebilde¬ 
ter Name, enthält ein Element, das unter Einbeziehung des Namens Üfte, 
Kreis Wesel, als germanisch *Uf- anzusetzen ist und damit eine genaue Ent¬ 
sprechung in litauisch upe ,Fluss4 besitzt, das zur verbreiteten ,Wasser-, 
Fluss‘-Wurzel *ap- gehört.s Berücksichtigt man den Ortsnamen Upen, 1153- 
78 Upponis (Kreis Goslar), sowie Üplingen (Bördekreis), 1049 (Transsumpt 
1295) Vpelingon, 1118 (Kopie) in Upplinge, 1150 (Kopie) in Hogen-Upp- 
linge, und die Wüstung Üplingen, Kreis Halberstadt, 941 Up/ingi, 941 (Ko¬ 
pie 11. und 15. Jahrhundert) Up/ingi, 945 (Kopie 15. Jahrhundert) Vppelinga, 
Variante: Uffelinga,K9 würde sich daneben auch eine Wurzelvarianteg<) mit 
indogermanisch *-b~ ergeben, die neben der für Üfingen anzusetzenden *-p- 
Form steht. 
Gerade das doppelte Vorkommen lässt daran zweifeln, dass in diesen -ing- 
Namen - wie vielfach angenommen^1 - ein Personenname vorliegen soll. Für 
85 Zu weiteren Namen vgl. Udolph, Jürgen: „Flur-, Orts- und Gewässernamen im 
Norden der Gemeinde Belm“, in: Osnabrücker Mitteilungen 104 (1999) S. 57-89, 
hier S. 74. 
86 Belege und das Folgende nach NOB III (wie Anm. 9), S. 328f. 
87 Vgl, dazu auch Schmid, Wolfgang P.: „Gewässernamen zwischen Danuvius und 
Don“, in: Reinhard Lauer (Hg.): Slavisches Spektrum. Festschrift für Maximilian 
Braun zum 80. Geburtstag (Opera Slavica N.F. 4), Wiesbaden 1983, S. 413. 
88 Zu diesem Namen zuletzt Udolph, Jürgen: „Ortsnamen des Magdeburger Landes“, 
in: Saskia Luther / Landesheimatbund Sachsen-Anhalt (Hg.): „Magdeburger Na¬ 
menlandschaf t". Orts- und Personennamen der Stadt und der Region Magdeburg: 
wissenschaftliche Tagung am 18.-20. November 2004 anlässlich 1200 Jahre Mag¬ 
deburg im Jahr 2005 (Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts 
38), Halle 2004, S. 38-91, hier S. 69. 
89 Zu diesem Namen siehe Udolph, Jürgen: „Ortsnamen um Halberstadt - Zeugen der 
Geschichte“, in: Adolf Siebrecht (Hg.): Geschichte und Kultur des Bistums Halber¬ 
stadt 804-1648: Symposium anlässlich 1200 Jahre Bistumsgründung Halberstadt, 
24. bis 28. März 2004; Protokollband, Halberstadt 2006, S. 63-89, hier S. 84f. 
y(l Für die germanische Namenwelt ausführlich behandelt von Udolph: Namenkund- 
liche Studien (wie Anm. 3), S. 50-118. 
91 Förstemann: Altdeutsches Namenbuch (wie Anm. 53), Bd. 2, Sp. 1142f.; Berger, 
328
	        
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