Steinkohlenförderung 1871 bis 1918
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Abb. 3: Steinkohlenförderung an der Saar 1870 bis 1918
dass von außerhalb bezogene Mengen an Kokskohle und Koks 1907
mehr als die Hälfte des an der Saar eingesetzten Materials ausmachen.72
3. Entgegen der stetig wachsenden Produktion der Eisenhütten nimmt der
Steinkohlenbergbau eine modifizierte Entwicklung. Zwischen 1860
und 1885 nimmt die Produktion gleichmäßig zu, von 2 Mio t um ca.
1 Mio t je sechs Jahre auf 6 Mio t. Nach einer zehnjährigen Stagna-
tionsphase folgt ab 1896 ein stärkerer Anstieg von 3 Mio t in fünf
Jahren auf 10 Mio t in Jahr 1900. 1913 erreicht die Produktion über
13 Mio t.7’ Dieser starke Zuwachs insgesamt darf jedoch nicht darüber
hinwegtäuschen, dass der Bergbau an der Saar während der Zeit des
größten Wachstums des gesamten deutschen Kohlenbergbaus
- zwischen der Reichsgründung und dem Beginn des Ersten Welt¬
krieges - mit anderen Revieren - dem Ruhrgebiet und Oberschlesien -
nicht Schritt halten kann. Neben den Qualitätsmerkmalen spielt die
Verlagerung eines Teils der Roheisenerzeugung nach Lothringen, die
mit Ruhrkoks erfolgt, eine Rolle. Daneben aber offenbar auch das
relativ starre System eines Staatsbergbaus, der wenig flexibel reagiert.
72 Latz (Anm. 20), S. 25-26,
73 Reitel {Anm. 60), S. 30. Im Zeitraum 1850-1913 steigt die Zahl der Bergleute von 4500
auf 57.000.
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