Allerdings die Breite der repräsentierten Fächer imponiert dann doch, besonders
wenn man sich an der rückschauenden fachlichen Zuordnung der Gründungs¬
mitglieder orientiert, wie sie in der Jubiläumsbroschüre von 1977 vorgenommen
wurde: "Saarländische Landesgeschichte" mit Untergliederungen steht bei nur
vier Mitgliedern.181 "Saarländische Kirchengeschichte"182 und "Pfälzische Kir¬
chengeschichte", diese zusammen mit "[Allgemeiner] Landesgeschichte"18’
kommen nur je einmal vor, so dass die vier Allgemeinhistoriker der Universität -
je einer für die Antike184 und die Neuzeit185 und zwei fürs Mittelalter186 - als
besonders starke Gruppe erscheinen könnten. Je zweimal werden Kunstge¬
schichte187 und Rechtsgeschichte188 als erstes Fach notiert,189 nur einmal die
Bibliothekswissenschaft,19'1 obgleich noch ein weiterer Bibliothekar zum Kreis
der Gründungsmitglieder gehört.191 Auch wenn "Germanistik" und "Sprachwis¬
senschaft" nur je einmal erscheinen,192 so wird man wegen deren Ausrichtung auf
deutsche Mundarten doch eine Zusammengehörigkeit konstatieren dürfen. Je
einmal an erster Stelle treten auf Archäologie,193 Geographie,194 Numismatik,195
Statistik196 und Wirtschaftsgeschichte,19 zweimal an zweiter Stelle Heraldik198
und an zweiter bzw. dritter Stelle Genealogie,199 so wie ja Historische Hilfs¬
wissenschaften insgesamt bei Eugen Meyer.
Nun ist in der deutschsprachigen landesgeschichtlichen Tradition gerade die
Methodenvielfalt und die Fächerkombination - blumig gesprochen nicht nur
von der Antike bis zur Zeitgeschichte, sondern auch von der Archäologie bis
zur Zoologie - kennzeichnend, so dass die Allgemeinhistoriker eigentlich nur
durch den Standort ihres derzeitigen Brotberufs für diese Kommission geeignet
181 Hoppstädter, Jacob, Schwingel; Rüg mit "Geschichte des Köllertals, Nassau-saar-
briickische Kirchengeschichte, Genealogie, Volkskunde".
182 Willscheid.
183 Fischer.
184 Moreau.
185 Duroselle.
186 Meyer, Mohr.
187 Bomschein, Hannig.
188 Cardascia, Rapräger.
189 Rechtsgeschichte als zweites Fach nach "Saarländische Landesgeschichte" bei Schwingel.
190 Hör.
191 Schmidbauer ohne Fach verzeichnet in: Broschüre (Anm. 1), S. 25.
192 Quint bzw. Lehnert.
193 Keller.
194 Champier.
195 Braun von Stumm.
196 Blind.
197 Lauer.
198 Braun von Stumm, Hoppstädter.
199 Lauer bzw. Rüg.
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