persönlichen Besuchs vom 12. und 13. Januar 1950, "kurz vor dem Besuch
des französischen Außenministers Robert Schuman in Bonn", vermittelte.161
Wie viele von all diesen Aktivitäten im Kultusministerium des Saarlands be¬
kannt und motivbildend waren, sei dahingestellt. Vor aller Öffentlichkeit jedoch
spielte sich Hellwigs Tätigkeit im Deutschen Saarbund ab. Dass er sich auf
dessen "1. Generalversammlung am 30. März 1952 in Wiesbaden" als geborener
Saarbrücker zum 2. Vorsitzenden wählen ließ, hatte nämlich zur Folge, dass er
geschäftsführend wurde, als der 1. Vorsitzende erkrankte. Und damit stand er
prominent für die Satzung des Saarbunds, in der zwar das Stichwort "Rückglie¬
derung an Deutschland" nicht so formuliert war, aber deren Vorbereitung in
jeder Hinsicht betrieben wurde. Damit widersprach Hellwig an vorderster Stelle
den Selbständigkeitsbestrebungen der Regierung Hoffmann162 - gerade 1952
wurde ja zum Jahr der einzigen Olympia-Teilnahme des Saarlands mit eigener
Olympia-Mannschaft!163 Zwar hat der Deutsche Saarbund nie Wert darauf gelegt,
im Saarland selbst eine Fünfte Kolonne zu bilden;164 aber als die "Deutsche Saar-
Zeitung", die der Bund in Bad Kreuznach erscheinen ließ, von der Regierung
Hoffmann verboten wurde, ist sie gleichwohl im Saarland illegal verbreitet
worden:165 Das dürfte das >Fass gegen Hellwig< zum Überlaufen gebracht haben,
zumal sogar vorsichtige Kritiker Johannes Hoffmanns von der "Kreuznacher
Dreckschleuder" sprechen konnten.166
Zurück zu den Mitgliederversammlungen vom 26. Januar und 5. März 1952!
Ende Januar hatte nicht nur die besser besuchte, sondern auch eine inhaltlich
umfassende Arbeitssitzung stattgefunden. Über die Mitgliederfragen hinaus hatte
Meyer nämlich ein breites Spektrum von Tätigkeiten als regelrechten Arbeitsplan
vorgetragen und besprechen lassen. Wieder waren es sieben Gruppen, jetzt von
A-G aufgereiht, und diesmal stand unter "A. Schaffung der Forschungsgrundla¬
gen" an der Spitze "eine saarländische Bibliographie" und am Ende unter
"G. Verschiedenes" [!] allein "pflegerische Betreuung des im Lande befindlichen
nichtstaatlichen Archivgutes und der sonstigen Denkmäler der Landesgeschich¬
te".167 Ein irgendwie gearteter Widerspruch von Landesarchivar Lauer hat sich
161 Ebd., S. 333; Ulrich Lappenküper, Die deutsch-französischen Beziehungen 1949-1963.
Von der >Erbfeindschaft< zur >Entente elementairec München 2001 (= Quellen und Darstel¬
lungen zurZeitgeschichte; 49), S. 321-325.
162 Schmidt (Anm. 104), Bd. 1, S. 527; Satzungsauszug, ebd., S. 606.
163 Klaus Altmeyer, Johannes Hoffmann, in: NDB 9 (1972), S. 429, Sp. 1; Wolfgang Harres,
Sportpolitik an der Saar 1945-1957. Saarbrücken 1997, 21999, S. 148-163 mit Abb. des
Titelblatts von "Olympia. Zs. der Olympischen Gesellschaft des Saarlandes 2 (Ju¬
ni/Juli 1952)". In LAS SP Z 58 liegen noch 1 (März/April 1952) und 3 (Dezember 1952),
dieses mit dem Titelblatt "Die Saar-Sportler in Helsinki 1952"; hier S. 37ff "Die Ergebnisse
der saarländischen Olympia-Teilnehmer in Helsinki".
164 Schmidt (Anm. 104), Bd. 1, S. 529.
165 Heinrich Schneider (Anm. 158), S. 346.
166 Mohr (Anm. 5), S. 118.
167 Sitzungsprotokoll über den 26.1.1952 (wie oben Anm. 133), S. 3ff.
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