tionsschrift angenommen.147 1933 bis 1939 Geschäftsführer der Industrie- und
Handelskammer Saarbrücken, über deren Anfangsjahre er sich bereits 1934
äußerte,148 150 und 1937/38 Dozent an der Saarbrücker Hochschule für Lehrer¬
bildung, leitete er gleichzeitig das dann im Zweiten Weltkrieg verloren ge¬
gangene Saarwirtschaftsarchiv. Hierzu steuerte Hellwig nicht nur archivkundli-
che Überlegungen bei,14l> sondern er sollte später auch die grenzen übergreifen de
Wirtschaftsgeschichte selbst eigens thematisieren.1"'1 Inzwischen rückte jedoch
Hellwigs politische Tätigkeit in den Vordergrund: 1951/52 Mitgründer und
vom 30. März 1952 bis zum 19. April 1953 auch 2. Vorsitzender des Deut¬
schen Saarbundes,151 1953-1959 über die nordrhein-westfalische Landesliste
CDU-Abgeordneter im Deutschen Bundestag und 1956-1959 Vorsitzender von
dessen Wirtschaftsausschuss, 1953-1956 auch Mitglied der Beratenden Ver¬
sammlung des Europa-Rats, arbeitete er 1959-1967 in der Hohen Behörde der
Montanunion und fungierte 1967-1970 als "einer der vier Vizepräsidenten der
Europäischen Kommission mit dem Aufgabenbereich Forschung und Technolo¬
gie".1"2 Eugen Meyer, "1951 bis zu den Wahlen im November 1952 und dann
wieder nach der Volksabstimmung vom 23. Oktober 1955 als Direktor des
Kultusministeriums Mitglied der saarländischen Regierung",153 war Jahrgang
1893, also fast 20 Jahre älter, und erst verhältnismäßig spät in die Politik
eingestiegen. Befürchtete er, von dem glänzenderen und publikationsmäßig ihm
meilenweit überlegenen Jüngeren an die Wand gespielt zu werden? Ist Hellwig
gefragt worden und hat er abgewinkt?154
147 Vgl. Läufer (Anm. 145), S. 18, Sp. 2, auch anregend für das Folgende; Schmidt
(Anm. 104), Bd. 1, S. 527 u.ö.
148 Fritz Hellwig, Die Antange der Handelskammer zu Saarbrücken 1864-1870. Ein Beitrag
zum Jubiläumsjahr 1934. Völklingen /Saarbrücken 1934 (= Saar-Wirtschaftsfragen; 5).
Vgl. dens., Die Saarwirtschaft und ihre Organisationen seit der Errichtung der Industrie- und
Handelskammer zu Saarbrücken 1863/64. Saarbrücken 1939.
149 Bis in maschinenschriftliche Arbeiten hinein nachgewiesen bei Läufer (Anm. 145),
S. ! 8, Sp. 2 mit A. 1 1.
150 Fritz Hellwig, Saar zwischen Ost und West. Die wirtschaftliche Verflechtung des Saar¬
industriebezirks mit seinen Nachbargebieten. Bonn 1954 (= Veröffentlichung des Instituts für
geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn); Die Überwindung der
Grenze, in: Grcnzbildende Faktoren in der Geschichte. Forschungs- und Sitzungsberichte.
Hannover 1969 (= Veröffentlichungen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung;
48), S. 113-121; Wirtschaftsentwicklung und Grenzen im Raum Saarland-Lothringen-
Luxemburg, in: Bl. für dt. Landesgeschichte 111 (1975), S. 159-171; Zeitzeugnis "Zur Lage
der Saarwirtschaft im deutsch-französischen Spannungsfeld", in: Die Saar 1945-1955. Ein
Problem der europäischen Geschichte, hrsg. von Rainer Fludemann u. Raymond Poidevin.
München 1992, S. 199-201.
151 Schmidt (Anm. 104), Bd. 1, S. 527f.
152 Läufer (Anm. 145), S. 17, A. 2, wo auch auf Mitgliedschaft im Bundesvorstand der CDU
hingewiesen wird. Hudemann (Anm. 150), S. 433,
153 So Meyers Selbstvorstellung zu Beginn seines Essays "Konturen der Geschichte", in: Land
(Anm. 62), S. 12-16, hier S. 12.
154 Im NL Meyer (LAS) fand sich auf Anhieb kein Hinweis auf einen Kontakt Meyer -
Hellwig. Publikationstätigkeit: Bibliographie Fritz Hellwig. Verzeichnis der von Prof. Dr.
Fritz Hellwig verfassten Schriften, Aufsätze und Vorträge, überreicht zum 90. Geburtstag
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