Dr. Lehnert - Beisitzer.
Der Vorstand ist damit konstituiert".141 Immer noch unter demselben Tages¬
ordnungspunkt heißt es in dem Protokoll weiter: Als korrespondierende
Mitglieder werden vorläufig benannt:
Prof. Dr. Bach, Bonn,
Prof. Dr. E. Christmann, Kaiserslautern,
Frf. Dr. Ennen, Bonn,
Dr. habil. Hellwig, Köln,
Prof. Henry [!] Hiegel, Saargemünd,
Prof. Dr. Wampach, Luxemburg,
Dr. Math. Zender [...],
Dr. Walter Zimmermann, Bonn.
Über ihre Ernennung ist ein Regierungsbeschtuß zu erwarten".142 Tatsächlich
wurden die meisten von ihnen seit September 1952 ernannt, Ernst Christmann
erst 1958 und Fritz Hellwig nie.
Und doch wäre er vielleicht der kompetenteste "saarländische" Landeshistoriker
in den Reihen der Kommissionsmitglieder gewesen: Am 3. August 1912 in
Saarbrücken geboren, war er nach Studium in Marburg, Wien und Berlin bereits
im Alter von nur 21 Jahren, nämlich 1933, mit einem damals brisanten Thema
zur Geschichte der Saargegend promoviert worden, und zwar bei jenem liberalen
und national gesinnten Neuhistoriker Hermann Oncken in Berlin, der selber ein
dreibändiges Werk über "die Rheinpolitik Kaiser Napoleons III. 1863-1870
und de[n] Ursprung des Krieges von 1870/71" vorgelegt hatte143 - übrigens als
Darstellung plus Quellenedition, wie dann auch Hellwig seine "Erstlingsfrucht"
aufbaute.144 1936, und zwar nur "zweieinhalb Jahre später wurde Hellwigs
[umfassende] Stumm-Biographie",14’’ die noch heute mit Gewinn zu benutzen
ist,146 durch die Philosophische Fakultät der Universität Heidelberg als Habilita¬
141 "Niederschrift" über die "Sitzung der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und
Volksforschung" am 5.3.1952, 15.30 Uhr, im Kultusministerium, S. lf.
142 Ebd., S. 2.
143 1926 (= Deutsche Geschichtsquellen des 19. Jh.s; 19-21).
144 Fritz Hellwig, Der Kampf um die Saar 1860-1870. Beiträge zur Rheinpolitik Napoleons
III. Leipzig 1934 (= Forschungen zur neueren und neuesten Geschichte; 3), hier S. V [auch
(= Mitteilungen des Historischen Vereins für die Saargegend; 20)] in Onckens Geleitwort.
Publiziert hatte Hellwig bereits seit "Gesammelte Nachrichten über das Kloster Gräfinthal",
[in Regestenform, bis zum Jahr 1609], in: Stimme der Heimat. Beilage zur Saarbrücker
Landes-Zeitung 7 (1930) 1 und 2.
145 Wolfgang Läufer, Der Sammler Fritz Hellwig und das Landesarchiv Saarbrücken, in:
Unsere Archive 42 (1997) Nov., S. 17f, hier S.18 verweist auf Fritz Hellwig, Carl Ferdinand
[Freiherr] von Stumm-Halberg, 1836-1901. Heidelberg/Saarbrücken 1936. Vgl. Hellwig.,
Carl-Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg, in: Saarländische Lebensbilder. Bd. 3, hrsg.
von Peter Neumann. Saarbrücken 1986, S. 153-198.
146 Vgl. den Aufsatz von Klaus Tenfelde, Krupp und Stumm in diesem Band,
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