ROGESA.11(1 Alle Erze sind Reicherze mit einem Fe-Anteil von über 60%.
Der Anteil der brasilianischen Erze ist von knapp der Hälfte auf inzwischen
ca. 80% angestiegen. Auf die schwedischen und kanadischen Erze verzichtet
man seit 1995. Es sind insbesondere kaufmännische, zum geringen Teil auch
qualitative Gründe, die dies bedingen. Lediglich Afrika und Australien spielen
heute mit ca. 20% der Deckung des Erzbedarfs eine Rolle neben Brasilien.
Die wichtigste Standortgunst der saarländischen Eisen schaffenden
Industrie - die regionale Rohstoffbasis - ist verloren gegangen. Z.Zt. werden die
letzten Maßnahmen getroffen in der Umstellung auf importierte Rohstoffe.
Ob unsere Eisenhütten unter diesen Umständen in Zukunft erfolgreich der
Konkurrenz bodenschatzorientierter oder verkehrsorientierter Eisen schaffender
Industrien in der Welt begegnen können, ist noch nicht ausgemacht. Wenn sie
dazu in der Lage sein werden, werden die entscheidenden Rohstoffe der Eisen¬
industrie an der Saar nicht mehr die Bodenschätze, sondern die Erfahrung und
die Fähigkeiten der Hüttenleute, Ingenieure und Unternehmensleiter sein.
116 Saarstahl (Anm. 105).
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