entsprechend gut entwickelt und fördert den Grenzgängerstrom in Richtung Saar¬
land. Von 17 000 lothringischen Grenzgängern (Oktober 1973) gehen 71 % ins Saar¬
land und nur 17 % nach Luxemburg arbeiten. Diese Proportionen ändern sich nach
und nach. Man sieht, daß die Zahl der Grenzgänger aus Lothringen sich zwischen den
Jahren 1965 und 1974 mehr als verdreifacht. Lothringens Wirtschaftsklima ver¬
schlechtert sich zusehends, das bestätigt dieser massive Aufschwung der Grenzgän¬
gerzahlen in Luxemburg.
- Die Zahl der Grenzgänger aus der Bundesrepublik bleibt in dieser Zeitspanne
(1965-1980) stabil; sie nimmt zwischen 1969 und 1979 sogar ab. 1965 machen die
deutschen 1 Grenzgänger noch 26 % der Grenzgänger in Luxemburg aus, 1974 sind
es nur noch 12 %. Diese Entwicklung erklärt sich dadurch, daß die Konjunktur in
den deutschen Grenzgebieten Anfang der siebziger Jahren noch relativ gut ist. Die¬
se Gebiete stürzen erst nach Belgien und Frankreich in eine Krise mit Arbeitsab¬
schaffungen, die zu einem Zuwachs der Grenzgänger in Richtung Luxemburg fuh¬
ren.
Sehen wir jetzt den starken Aufschwung, man kann sogar von einer tatsächlichen Ex¬
plosion des Grenzgängerphänomens in Luxemburg sprechen in einer zweiten chro¬
nologischen Phase;
Graphik 3: Grenzgänger in Luxemburg: 1981-1996, Quelle: IGSS; STA TECfür 1996 (Dezem¬
ber)
1 In Wirklichkeit handelt es sich um einen Grenzgänger, der in Deutschland seinen Wohnsitz
hat; ganz abgesehen von seiner Nationalität.
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