PROBLEME:
sprachlich
Kultur / Mentalität
techn./administrativ
politisch
sehr kaum nicht
störend störend störend störend
Abb. 12.
wobei es sich zu etwa gleichen Teilen um rein kommunale Vorhaben sowie um Vor¬
haben mit regionaler bzw. nationaler Beteiligung handelt.
Die Fülle der Anträge läßt jedoch erwarten, daß wiederum nur ein kleiner Teil der
kommunalen Projekte in den Genuß der EU-Förderung kommen wird. Hinzu kommt
das Problem des möglichen Rückzugs nationaler bzw. regionaler Zuschußgeber im
Falle eines finanziellen Engagements der Europäischen Kommission. Letzteres wird
vor allem von rheinland-pfälzischen Kommunen beklagt, wo sich das Land in eini¬
gen Fällen in dem Maße aus gemeinsamen Projekten zurückgezogen hat, wie euro¬
päische Fördergelder bereitgestellt wurden. Daß diese Form der staatlichen Refinan¬
zierung nicht im Sinne der Gemeinschaftsinitiative sein kann, liegt auf der Hand.
Ohne der abschließenden Diskussion vorgreifen zu wollen, kann es daher im Sinne
eines weiteren Ausbaus der lokalen grenznachbarschaftlichen Zusammenarbeit nur
wünschenswert sein, daß nicht nur die EU ihre Förderung erweitert, sondern in glei¬
chem Maße auch regionale und nationale Instrumente zur finanziellen Unterstützung
der Aktivitäten der Grenzgemeinden aufgebaut werden.
Hemmnisse, die auf sprach- bzw. mentalitätsbedingte Verständigungsprobleme der
Akteure zurückzuführen sind, scheinen - anders als auf der regionalen und nationalen
Ebene - auf der lokalen Ebene vemachlässigbar. Dies erklärt sich aus der Tatsache,
daß in allen untersuchten Teilräumen eine gemeinsame Umgangssprache existiert,
die in der Regel auch als Arbeitssprache in den Kooperationsgremien dient. Im Falle
des PED ist dies die französische Sprache, während im Moseltal das Luxemburgisch
(Letzebuergseh) bzw. der diesem sehr ähnliche und auf deutscher und französischer
Seite sehr verbreitete moselfränkische Dialekt die Kommunikation unproblematisch
macht. Im Saar-Rosselle-Raum profitieren die deutschen Partner von dem Umstand,
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