Ivo-Grabinschrift nach 1142, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Trier, aus Dom:
Kraus, Christliche Inschriften II (wie Anm. 13), S. 169 Nr. 347 u. Abb. Taf.
XXIX, 1.
Paulinus-Weiheinschrift 1148, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Trier, aus St.
Paulinus: FUCHS (wie Bantus), Abb. S. 39 (nur wenig Text erhalten).
Adam-Kapitell um 1140 oder 1150-1170, Rhein. Landesmuseum Trier, Herkunft
unbekannt: P. SEEWALDT, Ein romanischer Kapitellzyklus aus Trier, in: Trierer
Zeitschrift 50 (1987), S. 321-325, Abb.
Daniel- und Christus-Relief im Dom zu Worms um 1165: FUCHS (wie Anm. 3), Nr. 21,
23, Abb. 8f.
Dom-Weiheinschrift 1196, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Trier, aus Dom,
Ostchorkrypta: FUCHS (wie Bantus), Abb. S. 45.
A leicht trapezförmig mit geradem (1) und geknicktem (2) Mittelbalken: (1) bei allen
Belegstücken des 12. Jh., (2) bei Ivo, Adam, Adalbert, Christus in Worms, ganz neue
Formen pseudounzialer Art dann 1196 bei der Dom-Weiheinschrift.
E unziales E bei allen längeren Inschriften nach Bantus-Weiheinschrift 1124, außer bei
Juliana.
H kapitale und unziale Form wechselnd: Bantus, Adalbert, Dom-Weiheinschrift; bei Bantus
große Ähnlichkeit.
M ein Nebeneinander von kapitalen und unzialen Formen (1) mit relativ weit unter die
Mitte des Mittelbandes heruntergezogenem Mittelteil (2), dessen Schräghaste leicht
versetzt an die äußere Haste stößt (3): (1) bei Bantus, Ivo, Adam, Dom-Weiheinschrift;
nur unziales M bei Christus- / Daniel-Relief in Worms; (2) bei Constantius, Simeon,
Prüm, unregelmäßig bei Bantus, ausgeprägt bei Juliana und Adalbert, kaum bei Ivo,
überhaupt nicht mehr bei der Dom-Weiheinschrift; (3) wie (2), teils auch bei Adam.
M unziales symmetrisches M, unten nach innen gebogen (4): vergleichbar wirklich nur
Bantus; mit Biegung nach außen die Stifterinschrift in Stommeln um 1141, vgl. R.
FUNKEN, Die Bauinschriften des Erzbistums Köln bis zum Auftreten der gotischen
Majuskel (Veröff. der Abt. Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu
Köln Bd. 19) Köln 1981, Nr. 16. Das symmetrische unziale M mit Biegung nach innen
ist in Trier seit Beginn des 11. Jahrhunderts in der Monumentalschrift nachweisbar. Die
konkurrierende und ab der Mitte des 12. Jahrhunderts dominierende Variante des
unzialen M ist links geschlossen, der rechte Bogen nach innen oder außen gebogen, in
Trier bei Ivo, Adam und bei der Dom-Weiheinschrift, in Worms beim Christus-Relief, in
Mainz schon früh bei Adalbert; diese Ausprägung ist die überhaupt im 12. und 13.
Jahrhundert am weitesten verbreitete.
O Annäherung an kreisrunde Form mit leichter Betonung der Schattenachsen: bei allen
frühen Inschriften, außer bei der insgesamt sehr schlanken Juliana-Inschrift; eine
regelmäßige Streckung erst weit nach der Jahrhundertmitte, vgl. auch FUNKEN (wie ante)
Nr. 19 zu Schwarzrheindorf nach 1156 - alle nachfolgenden Inschriften weisen
gestrecktes O auf, ebenso die Wormser und die Trierer Dom-Weiheinschrift, die
Adalbert-Inschrift nur teilweise; bei letzterer sind die Proportionen und Größen der
Buchstaben der Akzentuierung von Textpassagen untergeordnet.
R konvex gekrümmte Cauda unter mäßig kleinem Bogen: in leicht verschiedenen Ausprä¬
gungen in allen einschlägigen Beleginschriften, ebenso übrigens in allen Erzbischofssie¬
geln, vgl. DröS (wie Anm. 1) S. 195-197 (Nachzeichnungen).
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