Full text: Zwischen Saar und Mosel (24)

wurde und dort mit seinen zwei Frauen ein Wandgrabmal erhielt7. Ein Blick auf die 
der „Genealogia“ beigegebene Stammtafel der nassau-walramischen Linien mag 
das bestätigen. Es besteht also die Wahrscheinlichkeit, daß das grandiose Hochgrab 
der Zeichnung ursprünglich für eine andere Persönlichkeit des nassauischen Hauses 
gedacht war, dann aber nicht verwendet wurde. Der Nassau-Ottweiler Kanzler von 
Hirschbach könnte diesen Entwurf erhalten haben und ihn als Vorlage, als Muster 
für das Grabmal des Grafen Albrecht in Vorschlag gebracht haben. Die Beschrif¬ 
tung besagt wohl, daß sie - von v. Hirschbach stammend - jünger sein dürfte als 
die am gezeichneten Grabmal selbst. Andreae bekundet eindeutig, daß der Entwurf 
für Graf Albrecht bestimmt war, dann aber nicht ausgeführt wurde. 
Albert Ruppersberg beruft sich auf die „Arch. Akten Grave Albrechts zu Nassau- 
Sarprüggen tödtlichen Abgang belangend, anno 1593“, Hauptstaatarchiv Wiesba¬ 
den8. Danach sollte auf einer ovalen Tafel, die von sieben Wappenschilden 
umgeben war, folgende Inschrift stehen: 
Memoriae 
Illustris et generosi Domini 
Domini 
ALBERTI COMITIS 
In nassav sarbrvcken et 
SARWERDEN DOMINI IN LAHR. 
Philippi füii, Ludovici nepotis, 
Johannis pronepotis, Philippi abnepotis, 
Philippi atnepotis, Johannis trinepotis, 
Johannis protrinepotis *, Gerlaci abtrinepotis, 
Adolphi imperatoris attrinepotis 
Anna e comitibus Catimelibocensibus vidua, 
Ludovicus, Wilhelmus, Johannes Casimirus filii 
Amalia, Catharina, Elisabeth, Anna Sibylla, 
Magdalena, Anna Ottilia, Emesia füiae 
Maesti maestaeque posuere. 
* Irrtümlich, siehe Stammtafel S. 40 bei Ruppersberg. 
Ruppersberg gibt aber nicht an, in welchem Zusammenhang diese ovale wappenge¬ 
schmückte Tafel mit dem Hochgrabmal des Grafen Albrecht gestanden habe. 
Wolfgang Läufer, der entscheidende Bearbeiter der „Genealogia“, meint, daß 
„möglicherweise die von Ruppersberg überlieferte“ und auf einer ovalen Tafel 
stehende „Grabschrift“ auf dem Entwurf des Hochgrabes zu Füßen des Verstorbe¬ 
nen dargestellt ist, wenn auch pauschaliter; denn es fehlen dabei nicht nur die 
Beschriftung, sondern auch die sieben Wappen, welche das Schriftmedaillon 
einfaßten, will man die zwölf Ausbuchtungen am Rand des ovalen Schildes nicht 
für die Plätze der Wappen ansehen. Doch das scheint zweifelhaft. Aber dem 
bekanntermaßen genealogischen Interesse des Grafen Albrecht entspricht der Inhalt 
7 Genealogía S. 226 ff. Nr. 64 mit Abb. 
8 Ruppersberg (wie Anm. I), S. 36, Anm. 2. 
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