wurde und dort mit seinen zwei Frauen ein Wandgrabmal erhielt7. Ein Blick auf die
der „Genealogia“ beigegebene Stammtafel der nassau-walramischen Linien mag
das bestätigen. Es besteht also die Wahrscheinlichkeit, daß das grandiose Hochgrab
der Zeichnung ursprünglich für eine andere Persönlichkeit des nassauischen Hauses
gedacht war, dann aber nicht verwendet wurde. Der Nassau-Ottweiler Kanzler von
Hirschbach könnte diesen Entwurf erhalten haben und ihn als Vorlage, als Muster
für das Grabmal des Grafen Albrecht in Vorschlag gebracht haben. Die Beschrif¬
tung besagt wohl, daß sie - von v. Hirschbach stammend - jünger sein dürfte als
die am gezeichneten Grabmal selbst. Andreae bekundet eindeutig, daß der Entwurf
für Graf Albrecht bestimmt war, dann aber nicht ausgeführt wurde.
Albert Ruppersberg beruft sich auf die „Arch. Akten Grave Albrechts zu Nassau-
Sarprüggen tödtlichen Abgang belangend, anno 1593“, Hauptstaatarchiv Wiesba¬
den8. Danach sollte auf einer ovalen Tafel, die von sieben Wappenschilden
umgeben war, folgende Inschrift stehen:
Memoriae
Illustris et generosi Domini
Domini
ALBERTI COMITIS
In nassav sarbrvcken et
SARWERDEN DOMINI IN LAHR.
Philippi füii, Ludovici nepotis,
Johannis pronepotis, Philippi abnepotis,
Philippi atnepotis, Johannis trinepotis,
Johannis protrinepotis *, Gerlaci abtrinepotis,
Adolphi imperatoris attrinepotis
Anna e comitibus Catimelibocensibus vidua,
Ludovicus, Wilhelmus, Johannes Casimirus filii
Amalia, Catharina, Elisabeth, Anna Sibylla,
Magdalena, Anna Ottilia, Emesia füiae
Maesti maestaeque posuere.
* Irrtümlich, siehe Stammtafel S. 40 bei Ruppersberg.
Ruppersberg gibt aber nicht an, in welchem Zusammenhang diese ovale wappenge¬
schmückte Tafel mit dem Hochgrabmal des Grafen Albrecht gestanden habe.
Wolfgang Läufer, der entscheidende Bearbeiter der „Genealogia“, meint, daß
„möglicherweise die von Ruppersberg überlieferte“ und auf einer ovalen Tafel
stehende „Grabschrift“ auf dem Entwurf des Hochgrabes zu Füßen des Verstorbe¬
nen dargestellt ist, wenn auch pauschaliter; denn es fehlen dabei nicht nur die
Beschriftung, sondern auch die sieben Wappen, welche das Schriftmedaillon
einfaßten, will man die zwölf Ausbuchtungen am Rand des ovalen Schildes nicht
für die Plätze der Wappen ansehen. Doch das scheint zweifelhaft. Aber dem
bekanntermaßen genealogischen Interesse des Grafen Albrecht entspricht der Inhalt
7 Genealogía S. 226 ff. Nr. 64 mit Abb.
8 Ruppersberg (wie Anm. I), S. 36, Anm. 2.
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