die Direktoren, Ingenieure und andere Beamten wie Buchhalter, Korrespondenten
und Steiger; bei b sind sämtliche Arbeiter einbegriffen, z. B. auch die Maschinisten,
Lokomotivführer, Wiegemeister und Pförtner" (HW2, S. 13; s. auch HW1, S. 65).
Im ganzen wurden fast drei Fünftel aller Wohnungen von Haushaltungen genutzt, bei
denen der Haushaltsvorstand im Bergwerks- oder Hüttenwesen beschäftigt war, am
häufigsten natürlich im Viertel "Italien" (HW2, S. 79),22 Was die Zimmer anbelangt,
so war der Anteil der Arbeiter an den Zimmern überall kleiner als der Anteil an den
Wohnungen. Die Arbeiter waren jedoch bei den Bewohnern pro Wohnung wieder
stärker vertreten, so daß man sagen kann, daß die Wohnungen dieser Haushalte
"weniger Zimmer, die Zimmer dagegen mehr Bewohner zählen als alle Wohnungen
im Durchschnitt der Gemeinde" (HW2, S. 79).
Hervorzuheben bleibt, daß in der Gemeinde Düdelingen 21,3 % der Hausbesitzer
Arbeiter waren, ein hoher Prozentsatz im Vergleich zu den anderen Industrieorten
(HW1, S. 67).23
Bei der Berücksichtigung der Eigentumsverhältnisse ergibt sich folgendes Bild: Von
sämtlichen Mietern entfielen "auf die Bergwerks- und Hüttenarbeiter 70,6 %, von den
Eigentümerwohnungen jedoch nur 30,5 %. [...] Neben den Bergwerks- und Hütten¬
arbeitern sind noch die landwirtschaftlichen und gewerblichen Taglöhner bei den
Mietwohnungen stärker vertreten als bei den Eigentümerwohnungen, während alle
übrigen Berufsgruppen bei den Eigentümerwohnungen stärker vertreten sind" (HW2,
S. 80).
Qualitative Merkmale
Zeitgenössische Untersuchungen ergaben, daß mit wachsender Zahl der Stockwerke
im allgemeinen die Zahl der Häuser mit Mansardenräumen abnimmt (HW1, S. 37).
In Düdelingen war jedoch das Gegenteil festzustellen: mit wachsender Zahl der
Stockwerke nahm auch die Anzahl der Mansardenräume zu (HW1, S. 36), was darauf
hinzuweisen scheint, daß diese Mansarden zu Wohnzwecken benutzt wurden (HW1,
S. 39).
Auch wenn im Ort Düdelingen 92 % der Häuser einen Keller, 91 % einen Speicher,
87 % Keller und Speicher und nur 4 % weder Keller noch Speicher (HW1, S. 22-25)
aufwiesen und Häuser ohne Keller und Speicher meistens nur in kleineren Bauten zu
finden waren (HW1, S. 26), ändert sich das Bild ein wenig, wenn man die Wohnungen
in Betracht zieht. Auf dieser Ebene waren 12 % ohne Speicher und Keller, nur 74,9
% hatten Speicher und Keller (HW1, S. 24, HW2, S. 83). Im Quartier "Italien" war
die Lage viel schlechter: Dort hatten nur 41,7 % der Wohnungen Keller und Spei-
22 Im Hüttenwerk arbeiteten im Jahre 1906 2428 Personen, davon 1032 Italiener und 355
Deutsche; 700-800 Personen arbeiteten im Bergbau, davon 50-60 % Italiener; s. Dudelange.
L’usine centenaire 1882-1982, Luxemburg 1982, S. 90, 94.
23 Diese Zahl bedarf natürlich einer näheren Erklärung, die im augenblicklichen Stand der
Untersuchung noch nicht geleistet werden konnte. Es stellt sich etwa die Frage, in welche
Kategorie die Kommission die Arbeiter eingestuft hat, die als Bauunternehmer tätig waren.
47