hauener Zweig oder Ast mit Nadel und Blättern, unzerkleinertes Buschholz4
(Wrede 1960, 50), Hannover Broken ,Zweige, Gestrüpp4.62 Im alten Kur-
Braunschweig bedeutet Brake ,Weidenbusch zum Zäunen" (BremNsächsWb
1, 131). Brak PI. ,Zweig, Gestrüpp" (in der Wendung dörch Busch und
Brak'n, zur Bezeichnung einer wilden, unbebauten Gegend) kommt in süd¬
lichen Gegenden der Lüneburger Heide vor und ist in den ostfälischen Zu¬
sammenhang einzuordnen (LÜNEBWB 1,218).
Oberdeutsch (bair. Wald) Gehräck n, in Hopfen-, Bromber-, Holbergebräck
,die breiten Blätter dieser Pflanzen" (BayWb 1, 346) gehört nicht zu Bracken
PI. ,brombeerartige Dornenschlingpflanzen", sondern zu gleichbedeutendem
Blecken.
D. Das Kartenbild (vgl. Abb. 7) zeigt eine schwache Verbreitung von mit
Bracken gebildeten Flurnamen im nordwestlichen Saarland, mit südlichen
Ausläufern entlang der Sprachgrenze im sogenannten Krummen Eisass. Die
Distribution der mit Bracken gebildeten Flurnamen im Saar-Mosel-Raum
zeigt also Anschluss nach Norden.
Der Waldname Braekenkopff in den nahe beieinander liegenden Orten
Romelfing und Gosselming gehört eher als Formname zu Bracke m. Spür¬
hund" (KLUGE 144), wie wahrscheinlich auch der Beleg aus Dagstuhl
Brackenspitz. Bei den Zusammensetzungen mit Bracken-, vgl. 1385 or. dt. an
brocken gründe (Hostenbach, Lkr. Saarlouis) und in Werbeln (Lkr. Saarlouis)
1385 dt. an brocken gründe (wobei es sich hier um denselben Flurnamen han¬
deln kann, was schon von der benachbarten Lage der beiden Orte nahe gelegt
wird), ist das Vorliegen eines Personennamen Brack(elo) (vgl. GOTTSCHALD
2006, 125) im (possessiven) Genitiv nicht völlig auszuschließen. Es handelt
sich dabei um zwei ältere Zeugnisse (14, Jahrhundert), während die ansonsten
überlieferten Flurnamen erst in jüngerer Zeit (17. Jahrhundert) belegt sind.
Die Zusammensetzung brackenhümes kommt in den benachbart liegenden Or¬
ten Bilsdorf und Nalbach (Lkr. Saarlouis) vor, darüber hinaus noch in
Marpingen (Lkr. St. Wendel).
(M. V.)
(1919), 113-164 und 24 (1921), 29-70, hier 22 (1919), 118.
f’~ Christian Flemes: Plattdeutsches Wörterbuch der Calenberg-Stadt-Hannoverschen
plattdeutschen Mundart. Nebst einem Anhänge plattdeutscher Sprüche und Redens¬
arten, in: Hannoversche Geschichtsblätter 20 (1917), 321-391; 22 (1919), 91-112;
23 (1920), 85-116, hier 20(1917), 329.
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