politik geschichtswissenschaftlicher Fachzeitschriften,"' Karen Schönwälder zur
wissenschaftlichen Geschichtspropaganda,34 Martin Kröger und Roland Thimme
zu Karl Dietrich Erdmann,3> Fahlbusch zum Netzwerk in der deutschen Grenz-
und Auslandsforschung,* 36 * Frank-Rutger Hausmann zur Wissenschaftskoordi¬
nation im Kriegseinsatz der Deutschen Geisteswissenschaften,' Christoph
Cornelißen zu Gerhard Ritter38 und Ingo Haar über die Deutschtumshistoriker in
Osteuropa39 das Ausmaß der Zusammenarbeit deutscher Geisteswissenschaftler
mit der verbrecherischen Bevölkerungspolitik im Nationalsozialismus bekannt
gemacht hatten. Die Interpretationen Haars, namentlich in Bezug auf Hans
Rothfels, wurden von Heinrich August Winkler angegriffen.40 Hier ist die
Diskussion noch nicht abgeschlossen, auch wenn Haar zuletzt noch weitere
Beweise dafür lieferte, wie weit sich die ideologischen Grundmuster national¬
konservativer Eliten Deutschlands mit denen der Nationalsozialisten deckten.41
Otto Gerhard Oexle untersuchte die „Resonanzfähigkeit“ des Nationalsozialismus
bei den deutschen Intellektuellen 1933.42 Zu den Einllussversuchen des SD auf
1997), 118-45; Götz Aly, „,Daß uns Blut zu Gold werde4: Theodor Schieder, Propagandist des
Dritten Reichs“, Menora: Jahrbuch fiir deutsch-jüdische Geschichte (1998), 13-27.
Ursula Wiggershaus-Müller, Nationalsozialismus und Geschichtswissenschaft: Die Ge¬
schichte der Historischen Zeitschrift und des Historischen Jahrbuchs 1933-1945, Studien zur
Zeitgeschichte, 17 (Hamburg: Kovac, 1998).
’4 Karen Schönwälder, Historiker und Politik: Geschichtswissenschaft im Nationalsozialismus,
Historische Studien, 9 (Frankfurt, M.: Campus, 1992).
Martin Kröger, Roland Thimme, Die Geschichtsbilder des Historikers Karl Dietrich Erd¬
mann: Vom Dritten Reich zur Bundesrepublik (München: Oldenbourg, 1996).
36 Fahlbusch, Wissenschaft.
17 Frank-Rutger Hausmann, „Deutsche Geisteswissenschaft“ im Zweiten Weltkrieg: Die „Aktion
Ritterbusch“ (1940-1945), Schriften zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, 1 (Dresden:
Dresden UP, 1998).
8 Christoph Cornelißen, Gerhard Ritter: Geschichtswissenschaft und Politik im 20. Jahrhun¬
dert, Schriften des Bundesarchivs, 58 (Düsseldorf: Droste, 2001), 227-369.
'y Ingo Haar, „Die Genesis der ,Endlösung4 aus dem Geiste der Wissenschaften: Volksge¬
schichte und Bevölkerungspolitik im Nationalsozialismus“, Zeitschrift für Geschichtswissen¬
schaft, 49 (2001), 13-31; id., Historiker im Nationalsozialismus: Deutsche Geschichtswissen¬
schaft und der „ Volkstumskampf“ im Osten, Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 143
(Göttingen: V&R, 2000). Cf. die anschließende Diskussion zwischen Heinrich August Winkler
und Haar um die exakte Datierung eines Rundfunkmanuskripts Hans Rothfels’, das zwischen
1930 und Anfang 1933 mehrere Male umgearbeitet worden war: Heinrich August Winkler,
„Hans Rothfels - Ein Lobredner Hitlers? Quellenkritische Bemerkungen zu Ingo Haars Buch
,Historiker im Nationalsozialismus’“, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 49 (2001), 643-52;
Ingo Haar, „Quellenkritik oder Kritik der Quellen: Replik auf Heinrich August Winkler“,
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 50 (2002), 497-505; Heinrich August Winkler, „Ge¬
schichtswissenschaft oder Geschichtsklitterung? Ingo Haar und Hans Rothfels: Eine
Erwiderung“, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 50 (2002), 635-52.
40 Volker Ullrich, „Späte Reue der Zunft: Endlich arbeiten die deutschen Historiker die braune
Vergangenheit ihres Faches auf4, Die Zeit (17.9.1998).
41 Ingo Haar, „Anpassung und Versuchung: Hans Rothfels und der Nationalsozialismus“, Hans
Rothfels und die deutsche Zeitgeschichte, Hg. Johannes Hürter, Hans Woher, Schriftenreihe der
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 90 (München: Oldenbourg, 2005), 63-81, hier 75.
4~ Otto Gerhard Oexle, „Zusammenarbeit mit Baal4: Über die Mentalitäten deutscher Geistes¬
wissenschaftler 1933 - und nach 1945“, Historische Anthropologie, 8 (2000), 1-27, hier 3.
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