Full text: Volk, Reich und Westgrenze (39)

trafen sich die Vertreter der Westforschung und des Gaues zu wenigstens vier 
Besprechungen über die Zukunft der regionalen Volkstums- und Wissenschafts¬ 
arbeit. Ernst und der Leiter von VDA und VFG Steinacher, die wichtigsten Landes¬ 
leiter und Mitarbeiter des BDW und VDA aus den westlichen Grenzgebieten, 
sowie Steinbach und die führenden Männer der WFG besprachen am 16. Februar 
in Neustadt mit den Vertretern der pfälzischen Gaukulturverwaltung Kölsch und 
Emrich die Aufgaben, die sich nach der Rückgliederung „nationalpolitisch und kul¬ 
turpolitisch im Westen und insbesondere in der Pfalz und an der Saar“ ergaben.686 
Am 4. März trafen sich im Anschluss an die Eupen-Malmedy-Tagung der WFG in 
Gerolstein Ernst, Steinacher, Steinbach, Ammann und Metz mit Emrich.687 Eine 
dritte Besprechung fand wohl noch im März 1935 statt. Schließlich setzten sich 
Ernst, Steinacher und Steinbach am 25./26. Mai am Rande einer großen Kund¬ 
gebung in Saarbrücken mit Emrich und Kölsch zusammen.688 BDW und 
Westreferat des VDA hielten an jenem Wochenende im Rathaus Saarbrücken 
öffentliche Vorträge und unterstrichen ihren Anspruch auf Mitsprache in der saar¬ 
ländischen Grenzlandarbeit. Ernst beschrieb die Lage des Volkstums in Eisass- 
Lothringen, Raumer von der PGFW das gemeinsame Grenzschicksal von Saar und 
Pfalz. Das ELI signalisierte dem Gau Entgegenkommen: Sein wissenschaftlicher 
Leiter Wentzcke sprach über „Staat und Volkstum im letzten Kampf um den rheini¬ 
schen Raum“ und Institutsbibliothekar Christian Halber, der spätere Leiter des 
Lothringischen Instituts in Metz, gab einen Überblick über die Institutstätigkeit.689 
Kooperationsbereitschaft demonstrierend trat Emrich dem BDW bei und besuchte 
sporadisch dessen Tagungen. Ehrliche Absichten hatte er nicht; nach über zwei 
Jahren kannte er noch immer nicht den richtigen Namen des BDW.690 
Die westdeutsche Volkstumsforschung machte dem Gau weiter Avancen. Im 
Oktober 1935 kehrte die WFG in die Pfalz zurück. Zur Bad Dürkheimer WFG- 
Tagung wurden viele Vertreter der Gauverwaltung und -Wissenschaften einge¬ 
laden: Fritz Wambsganß, SA-Brigadeführer Fritz Schwitzgebei und Emrich von 
der NSDAP-Saarpfalz, Ernst Christmann, der pfälzische Archivar Albert Pfeiffer, 
der Saarbrücker Stadtbibliothekar Walther Koch, der Geograph Walther Tucker¬ 
mann aus Mannheim, Kloevekorn und der Heidelberger Professor Günther Franz. 
HMP, G/Vbv., VDA: R. Ernst an Emrich v. 26.1.1935, cf. Emst an Kölsch v. 26.1.1935. 
687 Fahlbusch, Wissenschaft, 407; HMP, G/Vbv., VDA: Telegramm R. Ernst an VDA-Bundes- 
leitung. 
1,88 HMP, G/Vbv., VDA: R. Emst (BDW/VDA-Westreferat) an Emrich v. 3.5.1935; PAAA, 
R60275: Steinbach, Budgetverrechnung 1935/36 der WFG (am 20.6.1936 v. Emil Meynen bestä¬ 
tigt): 25./26.5.1935 Teilnahme an der Tagung des BDW und Besprechung mit Emrich und Kölsch. 
689 HMP, G/Vbv., VDA: Einladung an Emrich zur Tagung des BDW in Essen am 12./13.6.1937, cf. 
Tagesordnung für die vierte interne Arbeitsbesprechung am 25726.5.1935 in Saarbrücken. 
690 Emrich nannte ihn „Deutscher Westen e. V.“; HMP, G/Vbv., VDA: Emrich an Braun v. 
3.6.1937; cf R. Ernst [an Emrich] v. 23.11.1935; R. Emst, Einladung des BDW [an Emrich] v. 
18.1.1936 zu interner Arbeitsbesprechung am 1./2.2.1936 in Köln und in der Nähe von Köln; 
Einladung an Emrich zur Tagung des BDW in Essen am 12./13.6.1937. 
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