weil E.On und Ruhrgas auf allen Ebenen der Erzeugung, Verteilung
und Lieferung an Endkunden agieren und nach wie vor hohe Anteile
vor allem in der Gasbeschaffung besitzen.
Eingeschränkt wird diese Vormachtstellung von E.On/Ruhrgas ledig¬
lich durch die Aktivitäten der Wintershall MG und ihrer Tochterfirma
Wingas GmbH (65 Prozent). Die BASF-Tochter verfügt nicht nur über
langfristige Erdgasbezüge in Höhe von insgesamt über zwölf Mrd. Ku¬
bikmeter jährlich aus Russland, die sie 2004 nochmals erhöhte und
verlängerte, sondern gründete bereits 1993 mit der russischen Gazprom
die Wingas GmbH sowie die Wintershall Erdgas Handelshaus GmbH
(WIEH). Seit Mitte der 90-er fahre verfügt Wingas auch über umfang¬
reiche Gasspeicher sowie ein leistungsfähiges Leitungssystem in der
Bundesrepublik. Neben der MIDAL (Mitteldeutsche Anbindungs-Lei¬
tung) und der STEGAL (Sachsen-Thüringen-Erdgas-Leitung) in Sach¬
sen gehört dazu auch eine Verbindungsleitung zwischen Frankfurt an
der Oder und Rückersdorf in Ostthüringen (Jagal-Nord), die die so ge¬
nannte JAGAL (Jamal-Gas-Anbindungsleitung) mit der schon beste¬
henden STEGAL verbindet. Hinzu kommt eine Abzweigung von Ba-
ruth im Süden von Berlin in den Raum Bielefeld (Jagal-West) und nach
Aachen (WEDAL), die 1998 in Betrieb ging. Diese kann niederländi¬
sches und britisches Erdgas aufnehmen. Eine weitere Ausbaustrecke
nach Süddeutschland (SUDAL) bis nach Basel zur weiteren Erschlie¬
ßung der Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg kam hingegen
bislang nicht zustande. Ingesamt umfasste das Netz in 2003 bereits
2.000 Kilometer.
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