meist sehr kurzen Kapiteln werden durchaus auch Fragen der Versor¬
gungswirtschaft aufgegriffen. Die Informationen stellen sich jedoch
meistens als sehr lückenhaft heraus; zudem tragen die Untersuchungen
durch ihre Beschränkung auf einen einzelnen Ort den unterschiedlichen
Verhältnissen von Stadt und Land nicht ausreichend Rechnung. Alles in
allem erlaubten die vorhanden Quellen und Sekundärinformationen der
Fragestellung zumindest bis in die 60er-Jahre in aller Differenziertheit
nachgehen zu können. Für die neuere Fmtwicklung wäre manche zu¬
sätzliche Information wünschenswert gewesen.
* * *
Der Aufbau der Arbeit orientiert sich an den eingangs erwähnten vier
Versorgungsstufen, die einander ablösen beziehungsweise ineinander
übergehen: der lokalen, regionalen, nationalen und internationalen E-
bene. Eine weitere Einteilung oriendert sich an den regionalen Ge¬
sichtspunkten. Unter der Voraussetzung, dass die Entwicklung in der
Saarregion immer auch eine Reaktion auf den Fortgang der Entschei¬
dungsprozesse in Westdeutschland bildete, kann mit Hilfe einer verglei¬
chenden Gegenüberstellung aufgezeigt werden, dass die spezifischen
Konstelladonen in beiden Regionen eigene Lösungswege erforderten.
Ausgehend von den allgemeinen wirtschaftlichen, demographischen
und kommunalpolitischen Hintergründen sowie den technischen Defi¬
ziten der Haus- und Straßenbeleuchtung im ersten Kapitel, sollen an¬
schließend zunächst die Anfänge der Gaswirtschaft in England und
Deutschland skizziert werden, die in den 40er und 50er-Jahren auch die
Saarregion erfassen. Aus chronologischen und inhaltlichen Gesichts¬
punkten soll im dritten Kapitel der Aufbau der Gasversorgung in In¬
dustrie und Kommunen getrennt analysiert werden, da sowohl die Mo¬
tive als auch die Erfahrungswerte differierten. Insbesondere im Ab¬
schnitt zur "lokalen Gaswirtschaft" soll jeweils nach Initiativen, Ent¬
scheidungskriterien, der Vertragsgestaltung und Betriebserfahrungen
mit Privatunternehmen gefragt werden und schließlich die Beweg¬
gründe näher erläutert werden, die zu einer breiten Kommunalisie¬
rungswelle führten.
Der Exkurs zur Entwicklung des Kokereiwesens in der Saarregion im
vierten Kapitel erscheint sinnvoll, weil öffentliche und industrielle Ver¬
sorgung bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts isoliert erfolgten, verschie¬
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