genealogischer Zusatz in der Chronik des Alberich von Troisfontaines386, zum
anderen bestätigt der Übergang der Luxemburger Grafschaft nach dem um das Jahr
1136 erfolgten Tod ihres Neffen Konrad, Sohn ihres Bruders Wilhelm, auf
Ermensindes Sohn aus ihrer zweiten Ehe, Graf Heinrich von Namur387, die
Richtigkeit dieser Filiationsangabe bei Alberich von Troisfontaines. (Iber die
Identität von Ermensindes Mutter ist sich die Forschung uneinig, dieses Problem
soll jedoch an anderer Stelle unten im Exkurs 3 abgehandelt werden388. Der
Geburtstermin Ermensindes kann nicht genau bestimmt werden, sie wird aber
spätestens in der Mitte der achtziger Jahre des 11. Jahrhunderts geboren sein389.
Die Ehe Ermensindes mit Albert I. ist uns relativ gut bezeugt. So nennt sie der
Enkel Alberts I., Hugo VIII. von Dagsburg, in zwei Urkunden, eine aus dem Jahr
1154, die andere aus dem Jahr 1163, seine Großmutter390. Außerdem wird in einer
der beiden Urkunden, in derjenigen von 1154, zusätzlich noch Ermensindes
verstorbener erster Gemahl Albert genannt391. Durch diese urkundlichen Erwäh¬
nungen aus dem Jahre 1154 und 1163 steht zweifelsfrei fest, daß der Sohn Alberts
I., und Vater Hugos VIII., Graf Hugo VII. von Dagsburg und Moha, eindeutig
Alberts I. zweiter Ehe mit Ermensinde entstammte392. Des weiteren ist uns aus
386 Albrici monachi Triumfontium Chronicon, MGH SS XXIII, ed. P. Scheffer-
BOICHORST, S. 851: Quedam autem nobilis cotnitissa de Longui et de Castris,
Ermensendis nomine, Conrado comiti de Luscelenburch peperit comitem Guilelmum de
Luscelenburg, patrem Conradi, cuius mater Lutgardis, et Ermensendem comitissam
Namucensem, uxorem comitis Godefridi, et Mathildem comitissam de Longui et de
Homborc et de Castris.
387 Siehe dazu Wampach, Urkunden- und Quellenbuch, 1. Bd., Nr. 387, S. 554 ff.
388 Siehe unten, S. 153-157.
389 Ermensindes Vater starb am 8. August 1086 auf der Rückkehr von einer Pilgerreise ins
Heilige Land, siehe dazu Wampach, Urkunden- und Quellenbuch, 1. Bd., Nr. 303, S.
452-455. Strenggenommen wäre der terminus ante quem für Ermensindes Geburt,
bezieht man eine posthume Geburt in die Überlegungen mit ein, Mitte 1087, dann müßte
aber die Mutter Ermensindes die Reise Konrads von Luxemburg mitgemacht haben.
390 Urkunde Hugos VIII. aus dem Jahre 1154, in der dieser eine Schenkung der Kirche St.
Johannis in Huy an Cluny durch Ermensinde bestätigt, abgedruckt bei E. deMarneffe,
Recherches sur l'étendue et les limites des anciens comtés de Moha et d'Avernas, in:
BIAL 14, Liège 1878, Nr. 6, S. 263: Hugo Dei gratia cornes musacensis, recognoscit
quod ava sua pie memorie Hermensendis comitissa, Urkunde Hugos VIII. aus dem Jahre
1163, abgedruckt in V. Barbier, Histoire de l'abbaye de Floreffe de l'ordre de
Prémontré, II. édition, tom. II. (Documents), Namur 1892, Nr. 41, S. 25 ff.: Ego igitur H.
de Dagesburg, cornes Metensis quod quicquid ava mea bone memorie Ermensindis,
comitissa Namucensis (Zitat, ebda., S. 26). - Die einbändige Erstauflage der 'Histoire de
i'abbaye de Floreffe' (erschienen 1880), wurde noch zusammen von Joseph und Victor
Barbier verfaßt und enthält keinen Urkundenteil.
391 deMarneffe, Recherches, Nr. 6, S. 263: pro salute anime sue ac domini Alberti sponsi
sui et predecessorum eius.
392 Daß Albert I. der Vater Hugos VII. war, wird eindeutig erwiesen aus der Urkunde zur
Weihe einer Kapelle bei Laubenheim, die an Luders überwiesen wurde, abgedruckt bei
Würdtwein, 7. Bd., Nr. 36, S. 96 ff.: Notum sit .... quod Hugo cornes, ... dédit et in
perpetuum habere concessit Ecclesiae Sanctae Dei genitricis Mariae et S. Deicoli de Lu¬
ira, ... capellam juxta Girbadum apud Ljobias sitam ob remedium animae suae et pa-
tris sui scilicet Alberti comitis (Zitat, ebda., S. 96).
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