Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

angebliche Urkunde Alberts I. gemachten genealogischen Angaben zu Richgardis 
und ihrer Tochter voll bestätigt. Welchem Geschlecht Richgardis entstammte, ist 
nicht bekannt. 
Aus der Ehe zwischen Gerhard IV. von Egisheim und Richgardis entstammt die 
bereits erwähnte Tochter namens Heilwig, welche den Grafen Gerhard von Vaude- 
mont ehelichte351. 
Hugo VI. von Egisheim 
Einer der exponiertesten Vertreter der Familie der Grälen von Dagsburg-Egisheim 
im 11. Jahrhundert ist zweifellos Hugo VI. von Egisheim, der Bruder Gerhards 
IV.352. Hugo VI. ist uns als Sohn des Grafen Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim 
durch zwei Touler Urkunden aus dem Jahre 1091 ausgewiesen, zum einen in einer 
Urkunde von Bischof Pibo und zum anderen in einer Urkunde eines gewissen 
Luctolf, die beide die Gründung einer Kirche St. Leo in Toul zum Inhalt haben353. 
Hugo VI. wird in der Urkunde Pibos als strenuus comes Hugo de Dalbort, 
venerabilis Henriei filius ...et nobilis prosapiae beati Leonis de qua descenderaß54 
bezeichnet. 
Von dem Streit Hugos VI. mit Gerhard IV. um die Vogtei des Familienklosters 
Heiligkreuz zu Woffenheim wurde im vorangegangenen Kapitel schon berichtet355. 
Hugo VI., der während des Investiturstreites auf päpstlicher Seite zu finden und in 
Kämpfe mit den Bischöfen von Basel und Straßburg verwickelt war356, wurde am 
loci fundatricis. Die Namen in den Klammern sind offensichtlich Zusätze des Heraus¬ 
gebers; zur richtigen genealogischen Einordnung vgl. auch Hlawitschka, Anfänge, S. 
106 f., Anm. 115. 
351 Zu den Kindern aus dieser Ehe siehe unten S. 74-77. 
352 Zur politischen Wirksamkeit Hugos VI. siehe unten das Kap. 'Die Stellung der Grafen 
von Dagsburg-Egisheim im Investiturstreit'. 
353 Urkunde von Bischof Pibo von Toul aus dem Jahr 1091, abgedruckt bei L. Douche, 
Actes de Pibon et de Ricuin, évêques de Toul de 1069 à 1124, Nancy 1985, Nr. 24, S. 
139 ff., Zitat ebda., S. 139. - Urkunde des Luctolf, abgedruckt, ebda., Nr. 23, S, 134-138 
... Hugoni comiti filio comitis Henrici (Zitat ebda., S. 135). Älterer Druck der beiden 
Urkunden bei Calmht, Histoire de Lorraine, 3. Bd., 2. Aufl., preuves, col. 17-22; vgl. J. 
Choux, Recherches sur le diocèse de Toul au temps de la réforme Grégorienne. 
L'épiscopat de Pibon (1069-1107), Nancy 1952, Regesten Nrn. 52 u. 53. Die Urkunde 
von Bischof Pibo von Toul ist zwei Jahre nach dem Ableben Hugos VI. ausgestellt, 
bezieht sich jedoch auf die zeitlich zurückliegende Übertragung des Ortes Marthemont 
an die Touler Bischofskirche durch Hugo VI. Es ist möglich, daß die Luctolf-Urkunde 
ebenfalls später ausgestellt wurde. 
354 Calmht, Histoire de Lorraine, 3. Bd., 2. Auf!., preuves, Sp. 20. 
355 Siehe oben S. 61 f. 
356 Siehe Liber de unitate ecclesiae conservanda, ed. W. Schwenkenbecher, MGH Libelli 
de lite imperatorum et pontificum saeculis XI. et XII. conscripti, 2. Bd., Hannover 1892, 
S. 263 und Bemoldi Chronicon, ed. G. H. Pertz, MGH SS V, ad 1088, S. 447. 
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