Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

Reginhards von Lüttich einen Albert von Moha, der hier keinen Grafentitel trägt, 
als Zeugen nachweisen309. Um ein und dieselbe Person handelt es sich bei dem 
Albert von Moha, der in einer undatierten Urkunde des Erzbischofs Poppo von 
Trier, ausgestellt zwischen 1040 und 1044, als Zeuge erscheint310, und 
wahrscheinlich dürfte es sich bei dem Grafen Albert von Moha um dieselbe Person 
handeln, die in einer Urkunde Herzog Friedrichs von Niederlothringen für die Abtei 
Saint-Trond aus dem Jahre 1059 als Zeuge genannt wird311. Dieser Albert von 
Moha müßte sehr wahrscheinlich der Schwiegervater Heinrichs I. von Dagsburg- 
Egisheim gewesen sein. Legt man die übliche Praxis bei der Namenvergabe in 
Adelsfamilien zugrunde, so könnte der Name Alberts I. von Dagsburg und Moha, 
da er ja bestenfalls ein zweit* oder drittgeborener Sohn Heinrichs von Dagsburg- 
Egisheim gewesen ist, sicherlich bei der mütterlichen Seite seinen Ursprung haben, 
nämlich durch seinen Großvater, Albert von Moha. 
Gerberga, Äbtissin in Hesse 
Aus einer Bulle Leos IX. für die von seinen Vorfahren gestiftete Abtei Hesse312 
erfahren wir, daß eine Nichte Leos IX. namens Gerberga dort Äbtissin gewesen 
ist313. Gerberga war also ein Kind eines der Geschwister des Papstes. Am ehesten 
ist Gerberga wohl den Kindern von Leos Bruder Hugo V. und dessen Gemahlin 
Mathilde zuzurechnen. Gerade Hugo V., seine Gemahlin und deren gemeinsamer 
Sohn Heinrich standen durch ihre Stiftungen für Hesse in besonderer Beziehung zu 
dieser Abtei314, ja Hugo V. ist, neben seinen patrueles Matfried und Gerhard, nebst 
Cuniza, der Gattin des letzteren, in Hesse bestattet315. So kamt die Annahme, die 
309 Die Urkunde ist abgedruckt bei A. Mirius und J. F. Foppens, Opera dipiomatica et 
historica, 2. Bd., 2. Aufl., Lovanii 1723, S. 809 f.: Testes, scribere, judicavi quorumdam 
majorum nomina subnotare ...De Laicis ... Albertum de Musal... (Zitat, ebda., S. 810); 
weiterer Druck bei B. Fisen, Historia ecclesiae Leodiensis, Leodii 1642, S. 318. 
310 Die Urkunde ist abgedruckt bei H. Beyer, Urkundenbuch zur Geschichte der 
mittelrheinischen Territorien, Bd. 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahr 1169, 
Hildesheim, New York 1974 (= unv. Ndr. d. Ausg. Coblenz 1860), Nr. 324, S. 377 f. - 
Kurzregest bei A. Goerz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier von Hetti bis Johann II. 
814-1503, Trier 1861 ( 2. Ndr.: Aalen 1984), S, 9, ausführliches Regest bei Ders., 
Mittelrheinische Regesten, 1. Teil, Koblenz 1876, Nr. 1307, S. 372 f. 
311 Die Urkunde ist abgedruckt bei Ch. PlOT, Cartulaire de l’abbaye de Saint-Trond, 1. Bd., 
Bruxelles 1870, Nr. 13, S. 18 f.: Signum Alberti, comitis de Musal (ebda., S. 19). Zu der 
Frage der Identifizierung des Grafen Albert von Moha siehe unten, S. 66 u. 226. 
312 Leonis IX vita, lib. I, cap. 1, S. 129. 
313 Druck in: Calmet, Histoire de Lorraine, 2. Bd., 2. Aufl., preuves, col. 287 ff.: ... per 
eam Serbergce Abbatissce nepti nostrce ... (Zitat, ebda., col. 287). Zum Privileg Leos IX. 
für Hesse siehe oben S. 49 mit Anm. 265. 
314 Ebda., col. 288 f,: ... Et ut noverint omnes quantum honorem huic loco semper 
optaverimus, justis precibus Domnce Mathildis & filii ejus Henrici nostri quondam 
nepotis, altare in ipsa Ecclesia nos ipsi dedicavimus ... Ecclesia Igolingen, cum 
conductu & villa ex toto, data per manus Mathildis dilectce uxoris fratris nostri Hugonis 
prcedicti, & filii ejus Henrici. 
315 Ebda,, col. 288: Tegit enim martyr patrueles nostros Comites Mathfridum & bona- me- 
morio; Gerhardum, ejusque uxorem devotam famulam Deo Cunizam, cordis nostri, 
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