vogteilichen Rechten die Rede1224. Der Dagsburger Graf ist bereits am Anfang des
Jahres 1212 verstorben, so daß wir für die kurze Zeit zwischen 1210 und Anfang
1212 mangels Quellenzeugnissen nicht erkeimen körnten, ob Albert II. gegenüber
Val-Notre-Dame schutzvogteiliche Rechte wahrgenommen hat. Wie sich die
vogteiliche Situation unter seiner Tochter Gertrud dargestellt hat, ist uns kaum
bekannt. Die Schutzvogtei müßten ihre Ehemänner übernommen haben. Ihre ersten
beiden Ehemänner, Herzog Theobald I. von Oberlohringen und Graf Theobald IV.
von der Champagne, bestätigten lediglich die Stiftung ihres verstorbenen Schwie¬
gervaters Albert1225. Von Gertruds drittem Ehemann, Simon von Leiningen, ist kei¬
ne entsprechende Urkunde bekannt.
Nach dem Ableben Gertruds von Dagsburg hat der Lütticher Bischof Hugo von
Pierrepont der Abtei Val-Notre-Dame den Besitz der Ländereien bei Wanze
bestätigt und zwar auf Grund speciali authoritate1226. Hier könnten schutzvogtei¬
liche Rechte anklingen, die mit dem Übergang der Grafschaft Moha an den Bischof
gekommen sind.
Vieux-Waleffe
(B, Prov. Liège, Arr. Huy)
Zusammen mit der Kirche von Waleffe (heute Vieux-Waleffe) hat Graf' Albert II.
von Dagsburg das Patronatsrecht dieser Kirche als Ausstattungsgut an seine
Stiftung Val-Noüe-Dame übergeben1227.
Volmunster
(F, Dep. Moselle, Arr. Sarreguemines, Hauptort des Cant.)
Rechte der Dagsburger Grafen in dem östlich von Sarreguemines gelegenen Ort
Volmunster1228 zeigen sich durch eine von Graf Albert II. vorgenommene
Übertragung des Patronats der Kirche in Volmunster an die Abtei Herbitzheim. Von
dieser Schenkung Alberts, die mit Zustimmung des Metzer Bischofs vorgenommen
wurde, ist keine Originalurkunde überliefert. Wir erfahren von diesem Vorgang
durch eine Bestätigungsurkunde von Papst Bonifaz VIII, vom 6. März des Jahres
12971229. Die Zueignung dürfte im späteren 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts
1224 siehe im Anhang, Urkunde Nr. 14.
1225 Siehe oben das Kapitel 'Die Stiftung des Klosters Val-Notre-Dame und der Tod Alberts
II.' und im Anhang, Urkunden Nrn. 15, 17 und 20.
1226 Die Urkunde ist abgedruckt bei Poncelet, Actes, Nr. 275, S. 256 f.: ... dignutn duximus
speciali authoritate ipsam donationem tarn devotam, que anlequam comitatus de Muhau
ad leodiensem ecclesiam devenisset factam fuisse dignoscitu, confirmare (Zitat, ebda.,
S. 257).
1227 Siehe im Anhang, Urkunde Nr 14.
i22» Siehe Reichsland III, S. 1229,
1229 Original in: Paris, BN, Collection de Lorraine 284, f. 364. Siehe im Anhang, Urkunde
Nr 29 - Regest: Jungk, Regesten, Nr. 776, S. 228. - H.-W. Herrmann, Inventar der
saarländischen Betreffe des Bestandes Collection de Lorraine in der Handschriften¬
abteilung der französischen Nationalbibliothek, hrsg. v. d. Kommission für
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