Eberhard IV.
Graf Eberhard IV. ist uns urkundlich gut bezeugt und begegnet uns in Diplomen
Ottos III., so am 25. Oktober 986 für Peterlingen, wo Eberhard als Graf im elsäs-
sischen Nordgau erwähnt wird210, ferner in einem Deperditum, das vor den 12. Juni
991 zu datieren ist211, am 4. Januar 992212, am II. März 992213 214, am 26. Dezember
994214, ^ n. Juni 1000215, ebenfalls in mehreren Urkunden Heinrichs II., in
einem Diplom vom 1. Juli 1004216 und in zwei Diplomen vom Jahr 1016, zum
einen in einem für das Kloster Schuttem ohne Tages- und Monatsangabe217 und
zum anderen schließlich noch in einem Diplom vom 17. Oktober 1016 als In¬
tervenient für das Mariensüft in Prüm218.
Wir erfahren aus einem Deperditum Ottos III., das zwischen 999 und Ende 1000
anzusiedeln ist219, dessen Wortlaut wir aber aus der Urkunde von Friedrich I. für
Altdorf kennen, die dieser am 30. Januar 1153 in Colmar für das Kloster Altdorf
210 D O III 27, S. 426 f.: ... Hittinheim dicta in comitalu Eber har di comitis iacet (Zitat,
ebda., S. 427).
211 Siehe Böhmer-Uhurz, Nr. 1035.
212 D O III 79a, S. 485-488: ... qui dicitur Selsa iuxta flumen quod vocatur Matra in
comitatu Eberhardi comitis situm (Zitat S. 486); vgl. auch D O III 79b; siehe Böhmer-
Uhijrz, Nr. 1046.
213 D O III 86, S. 495 f.: ... quoddam predium Samaresheim dictum, in pago Alsaciae
vo[c]ato ac comitatu Eberhardi comitis situm, siehe Böhmer-Uhlirz, Nr. 1052.
214 D O III 159a u. b, S. 570 ff: ... in pago Alsazie ac comitatu Eberhardi comitis iacenta
(Zitat S. 572); siehe Böhmer-Uhlirz, Nr. 1129.
215 D O III 371, S. 798 f.: ... in comitatu Eberhardi comitis, et in pago Helisaie (Zitat S.
799); siehe Böhmer-Uhlirz, Nr. 1378. - En weiterer angeblicher Beleg für Eberhard in
einem Diplom Ottos III. vom 13. Januar 994 fällt weg, da D O III 230, in dem ein fidelis
noster Everhardus nomine genannt wird, eine Fälschung ist; siehe dazu Böhmer-
Uhlirz, Nr. 1470.
216 D H II 79, S. 99 f.: ... in pago Alsatia in comitatu Eberhardi in ipsa villa monasterii
quod dicitur Antilaha, siehe Böhmer-Graff, Nr. 1574.
217 D H II 348a, S. 443-447: ... sex mansos in villa que dicitur Blabodesheim in comitatu
Eberhardi in pago Alsatia cum omnibus suis perlinentiis (Zitat S. 445 f.); siehe
Böhmer-Graff, Nr. 1881. D H II 348b ist eine Fälschung (siehe Böhmer-Graff, Nr.
1882).
218 D H II 358, S. 461 f: Cuius peticioni celerorumque nostrorum ßdelium sibi
comprecantium, hoc esl ... comitumque ... Eberhardi (Zitat S. 462); siehe Böhmer-
Graff, Nr. 1895. - In D H II 353, S. 451 f., in dem auch ein Graf Eberhard genannt
wird, ist auch Graf Eberhard IV gemeint, wie man aus dem Wortlaut der Urkunde
schließen kann (vgl. Böhmer-Graff, Nr. 1888). Siehe oben, S. 185.
219 Siehe Böhmer-Uhlirz, Nr. 1322. Das angeblich am 20. Mai 999 in Mainz ausgestellte
Diplom Ottos III., in dem dieser dem Grafen Eberhard die Errichtung von Markt und
Münze in Altdorf gestattet (D O III 325, S. 753 f.), ist eine Fälschung aus dem Zeitraum
vom Ende des 12. bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts (siehe dazu die Vorbemerkung
zu D O III 325 u. Böhmer-Uhlirz, Nr. 1459). Daß Friedrich I. bei seiner Bestätigung
der Verleihung dieser Rechte an Altdorf, welche durch Otto III. an den Grafen Eberhard
gegeben worden waren (siehe dazu die folgende Anm.), jedoch das echte Diplom Ottos
III. Vorgelegen hat, hat P F. Kehr, Die Urkunden Otto III., Innsbruck 1890, S. 300-304,
erwiesen.
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