puero praedicti tarnen cenobii advocato933. Der Sohn Hugos VII., Graf Hugo VIII,
von Dagsburg, ist ebenfalls als Altdorfer Klostervogt nachweisbar. In einem
Diplom König Friedrichs I. vom 30. Januar 1153, in dem dieser dem Abt von
Altdorf die Verleihung von Markt, Münze, Schenke und Zoll bestätigt, die Otto III.
einstmals dem Grafen Eberhard, einem Vorfahren jenes Hugo, geschenkt hatte, ist
Hugo VIII. als Zeuge und als Vogt der Abtei genannt: ... memoratus Hugo eiusdem
loci advocatus934. Hugo VIII. ist außerdem noch in einer Urkunde des Jahres 1171
für Altdorf zu finden. Agnes, die Äbtissin von St. Glossinde in Metz und vom
Marienkloster Herbitzheim, schenkt der Abtei Altdorf aus den Herbitzheimer
Gütern gegen einen jährlichen Zins drei bei Dorlisheim gelegene Hufen Äcker und
Reben935. Allerdings fungiert Hugo VIII. bei dieser Güterübertragung als Vogt von
Herbitzheim936. Daß Hugo hier nicht als Altdorfer Vogt bezeichnet wird, ist nicht
weiter verwunderlich, da für das Rechtsgeschäft eigentlich nur der Vogt der
agierenden Partei, also in diesem Fall der der Herbitzheimer Äbtissin, notwendig
ist. Auch Albert II, ist noch im Besitz der Altdorfer Vogtei, wie in dem um 1204
vereinbarten Erbschaftsvertrag Alberts mit seinem Neffen, dem niederlothrin¬
gischen Herzog Heinrich von Brabant, zu lesen ist, mit dem der Dagsburger Graf
dem Herzog die Altdorfer Abtei - und damit ist sicher neben den Rechten an den
Gütern auch die Vogtei gemeint - vererben wollte93! Außerdem erfahren wir noch
aus einer Urkunde vom 14. April 1258 von einem zu diesem Zeitpunkt noch
lebenden Cellerarius Gottfried von Berse, der schon unter Albert II. als Prokurator
in Girbaden und Altdorf für die Güter gemäß Vogteirecht tätig war938.
Nachweislich ging die Vogtei schließlich auf den ersten Gemahl der Tochter
Alberts II., Herzog Theobald I. von Oberlothringen, über939, und nach dessen Tod -
so dürfen wir annehmen - waren die beiden weiteren Ehemänner Gertruds, Graf
933 Druck der Urkunde bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, 1. Bd., S. 182 f., Nr. 233; vgl.
RegBfeStr. I, Nr. 375, S. 299.
934 D F I 46, S. 76 f,, Zitat, S. 47; vgl. die bei Hessel, Elsässische Urkunden des 13.
Jahrhunderts, Nr. 2, S. 340, abgedruckte Bestätigungsurkunde durch Friedrich II. vom 5.
Oktober 1219.
935 Original in Straßburg, AD BR, lit. H 1 Fonds Altdorf; Drucke: M. PariSSE, Agnès,
abbesse de Sainte-Glossinde de Metz et de Notre-Dame d'Herbitzheim, in: Les Cahiers
Lorrains, N.S., 18. Jg., Metz 1965, Nr. 2, S. 49 ff. - Sattler, Altdorf, Nr. 10, S. 259 ff.;
siehe auch Sieffert, Altdorf, S. 89, und J. Levy, Geschichte des Klosters, der Vogtei
und Pfarrei Herbitzheim, Straßburg 1892, S. 12.
936 Original in Straßburg, AD BR, lit. H 1 Fonds Altdorf: Ego igitur Agnes humilis abatissa
sancte Gladesindis me tensis et sancte Marie de Herbotesheim ... assensu et voluntate
capituli etfamilie nostre de Herbotesheim per manum advocati nostri Hugonis comitis de
Tagesburc.
937 Original in Bruxelles, AGR, Chartes de Brabant, n° 9. Siehe im Anhang, Urkunde
Nr. 13.
938 SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, 1. Bd., S. 423 f., Nr. 576: ... Gottfriedus celerarius de
Berse sub juramento fidelitatis requisitus dicebat, quod fuerit procurator in Gyerbaden
& in Altdorf tempore Alberti comitis & Diepoldi ducis Lutringgie & comits Simundi xxx
annis & amplius, & quod nomine dominorum suorum temporalia juxta consuetudinem
advocatorum ipsius nwnasterii disponebat', siehe RegBfeStr. II, Nr. 1534, S. 165.
939 SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, 1. Bd., S. 423 f., Nr. 576.
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