Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

gehindert worden. Den Ausbau habe schließlich der mit ihm verwandte, aus 
Straß bürg kommende Eberhard in die Hände genommen172. 
3. IV. bis VI. Generation 
Hugo III. raueus 
Hugo III., mit dem Beinamen raucus, ist urkundlich schwer faßbar und somit 
chronologisch nicht genau einzureihen. Franz X. Vollmer möchte Hugo III. schon 
im Jahr 951 als nachweisbar ansehen173. Vollmer setzt allerdings die Lebenszeit 
Hugos III. eine Generation zu früh an, zudem ist das von Vollmer für das Jahr 951 
verwendete Quellenzeugnis in seiner Echtheit umstritten174. Wir wissen jedoch 
über Hugo III. raucus aus einer Urkunde seines Nachfahren, Papst Leo IX., für die 
von Eberhard III. initiierte Stiftung Altdorf, daß er der Sohn dieses Grafen Eberhard 
III. war und die Stiftung seines Vaters vollendete175. Außerdem sei die Weihe 
durch Bischof Erchanbald von Straßburg auf Veranlassung Hugos III. 
geschehen176. Die Amtszeit Erchanbalds fällt zwischen die Jahre 965 und 991177, 
die Weihe wird von der Forschung auf das Jahr 974 datiert178 179. Wir werden also für 
die politisch aktive Zeit Hugos III. in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts 
verwiesen. Ein erstes sicheres Zeugnis für Hugo III. liegt uns aus den späten 
sechziger Jahren des 10. Jahrhunderts durch ein Diplom Ottos I. vor. Dieser schenkt 
am 16. November 968 seiner Gemahlin Adelheid die Höfe Hochfelden, Sermers- 
heim, Schweighausen, Morschweiler und Selz, sitas in Elisaziun in comitatu 
Hugonis comitis119. Bei diesem Grafen Hugo, der im Besitz der Grafschaft im 
Nordgau ist, wie wir aus der geographischen Lage der an Adelheid geschenkten 
Orte ersehen können, handelt es sich wahrscheinlich nicht um Hugo II., sondern um 
Hugo III. raucus, da er hier als Graf im elsässischen Nordgau ausgewiesen wird. 
Der Vorgänger Hugos III. in dieser Grafschaft war nicht Hugo II., sondern Hugos 
II. älterer Bruder und Vater des Hugo raucus, Eberhard III.180 Hugo III. raucus ist 
als Graf im elsässischen Nordgau auch noch im Jahre 973 durch ein Diplom Ottos 
II. belegt181. 
172 Ebda., S. 26 f. 
173 Vollmer, Etichonen, S. 181. 
174 Siehe dazu oben, S. 27 f. mit Anm. 133. 
175 Siehe das Quellenzitat oben in Anm. 119. 
176 Notitiae Altorfenses, MGH SS XV,2, S. 994; siehe RegBfeStr. I, Nr. 166, S. 252, 
177 Siehe RegBfeStr. I, Nrn. 148-192, S. 248-255, bes. Regest Nr, 166, S. 252, wo das 
Weihedatum der Altdorfer Kirche in das Jahr 974 datiert wird. 
178 Zur Datierung der Weihe vgl. RegBfeStr. I, Nr. 166, S. 252; vgl. SlEFFERT, Altdorf, S. 
40. 
179 D O I 368, S. 505 f., Zitat, S. 505. 
180 Die Stiftung und Gründung von Altdorf durch Eberhard III. und dessen Sohn, Hugo III. 
raucus erfolgte in pago quoque Northgowe in comitatu predicti quondam Everhardi [= 
Eberhard IV., ein Sohn des Hugo raucus] (D FI 46, S. 77). 
181 D O II 51, S. 60 f.,... excepto Pruomad cum suis appertinentiis in praedicto pago [= 
Elsaß] et in comitatu Hugonis comitis (Zitat, ebda., S. 61); Regest: Böhmer- 
Mikoletzky, Nr. 629. 
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